Land ohne Angst

Als wir mit 30 Jugendlichen 2009 auf dem Rheinturm in Düsseldorf das LAND OHNE ANGST ausriefen, hatten sie sich drei Jahre lang mit vielen Formen der Gewalt auseinandergesetzt. Sie hatten ihre Schule, die Realschule Kerpen und damit 700 Jugendliche mit allen 10 Kinderrechten konfrontiert, die bei sexualisierter Gewalt verletzt werden. Sie hatten die Themen Kindersoldaten, Kinderprostitution, Kinderarbeit und Mädchenbeschneidung gemeinsam bearbeitet. Sie waren entsetzt, als sie erfuhren, dass die Pharmaindustrie keine Medikamente für aidskranke Kinder zur Verfügung stellt und gestalteten die größte Aktion in Deutschland.

Dabei haben sie alle Themen auf sich und ihre Situation bezogen. Sie fragten sich, wie es sein kann, dass Kinder in unserer Gesellschaft in diesem ungeheurem Maße Gewalt ausgesetzt sind. Was erleben sie, wer hilft? Zusammen haben wir Mosaikstein für Mosaikstein ein Bild dieser Gesellschaft zusammengesetzt, in der die Erwachsenen, speziell die Männer, nicht gut weggekommen sind.

Sie engagierten sich für die entführte Susanne Osthoff, obwohl diese in den Medien verächtlich gemacht wurde. Und sie solidarisierten sich mit den Leipziger Entführten. Sie vermissten die Solidarität in der deutschen Bevölkerung und rüttelten viele wach.

Und immer wieder sind sie auf Angst gestoßen. Entsprechend wuchs die Sehnsucht bei den Jugendlichen nach einem Land, in dem sie geborgen und fröhlich sein dürfen.

 

AIDS – „We won’t leave you alone“

  Demonstration in Südafrika und eine Kettenreaktion Eine einfache Presseerklärung von Brot für die Welt von Mitte August 2005 löste eine Kettenreaktion aus. Weit entfernt, in Queenstown, einer kleinen Stadt in Südafrika, hatten 2000 HIV-Kranke und ihre Angehörigen vor dem örtlichen Krankenhaus demonstriert, weil sie die für sie bereitliegenden Medikamente endlich bekommen wollten. Die Polizei […]
08/2005
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Demonstration in Südafrika und eine Kettenreaktion

Eine einfache Presseerklärung von Brot für die Welt von Mitte August 2005 löste eine Kettenreaktion aus. Weit entfernt, in Queenstown, einer kleinen Stadt in Südafrika, hatten 2000 HIV-Kranke und ihre Angehörigen vor dem örtlichen Krankenhaus demonstriert, weil sie die für sie bereitliegenden Medikamente endlich bekommen wollten. Die Polizei kam und trieb sie mit Gummigeschossen und Knüppeln auseinander!
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Ende August 2015. FRIEDENSBAND sollte einen Workshop in der Realschulklasse 9 in Kerpen zum Thema „Aktiv werden“ geben. Am Tag zuvor ging bei uns obige Presseerklärung ein.  Das nahm Günter Haverkamp zum Thema für den Workshop. In der Klasse herrschte atemlose Stille, nachdem der knappe Text verlesen war. Wir warteten, bis die Reaktion kam und die stark. Die Jugendlichen konnten nicht glauben was sie gerade gehört hatten.“Aber die wollten doch nur die Medikamente, die ihnen zustanden!“ – „Was, da waren auch schwangere Frauen bei, die Angst haben mussten, dass ihre Kinder Aids haben, wenn sie die Medikamente nicht bekommen?“ – „Wie, da sind sogar Gleichaltrige, bei denen es um Leben und Tod geht?“ Um alle Fragen beantworten zu können, hattene wir mit Brot für die Welt vorher Kontakt aufgenommen. Wir fragten auch nach, ob die Jugendlichen in Kerpen zu den Menschen in Südafrika einen Kontakt haben können. Das wurde uns zugesichert.
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Der Brief aus Kerpen und die Antwort

Die Jugendlichen waren so wütend über diese Ungerechtigkeit, was sie für die Menschen tun könnten, war schnell beantwortet: Schreibt ihnen einen Brief und sagt ihnen „We won’t leave you alone“.
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Der Brief wird erstellt

Die Englischklasse hatte nun eine wirkliche Bestimmung gefunden. Das Englisch sollte gut sein, entsprechend strengten sich die Jugendlichen an. Auch inhaltlich sollten die Emotionen rüberkommen und sie wollten unbedingt eine Antwort haben. Der Brief ging nach Südafrika und zwei Wochen später war die Antwort da.

Die Antwort

Die Menschen in Queenstown wollten es nicht glauben, dass da irgendwo in der Welt Kinder sich mit ihnen soldarisieren. Sie schrieben einen wunderbaren Brief an die Jugendlichen in Kerpen und bedankten sich für die Unterstützung. Für sie sei der Brief ein Ansporn, sich umso energische für ihre Rechte einzusetzen und weiter zu demonstrieren. Bei der Demonstration zwei Wochen später winkten sie mit dem Brief der 15jährigen aus Deutschland und wußten „We are not alone!“. Sie fühlten sich bestärkt.

Die Reaktion

Dieser Brief aus Queenstown wiederum blieb bei den Kerpener Jugendlichen nicht ohne Wirkung. So richtig hatten sie nicht daran geglaubt, dass sie eine echte Antwort aus Südafrika bekommen. Dass dort die Menschen nun mit ihrem Solidaritätsbrief auf die Straße gehen, brachte sie richtig in Fahrt. Sie wollten eine echte Aktion auf die Beine stellen. Da wir mit dem Aktionsbündnis gegen AIDS zusammenarbeiten, wussten wir, dass die Organisatonen gerade eine Unterschriftenaktion besonderer Art gestartet hatten: Medikamentenschachteln, auf denen die Forderungen an die Pharmaindustrie standen: Ausreichend und preiswerte Medikamente. Was die Kerpener Jugendlichen aber besonders beschäftigte war die Forderung, dass endlich Medikamente für Kinder und Jugendliche hergestellt werden sollen.

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Eine gigantische Aktion beginnt

Wir haben die Organisator:innen der Aidskampagne gefragt, ob wir 10.000 Medikamentenschachteln haben können. Das wollten sie zunächst gar nicht glauben und es war nicht leicht, sie davon zu überzeugen.
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Gemeinsam mit den Jugendlichen hatten wir nämlich den kühnen Plan entwickelt, innerhalb von zwei Stunden 10.000 Unterschriften zu sammeln – und das in einer Stadt, die 63.000 Einwohner hat.

Die Jugendlichen zeigten große Organisationsfreude. Es wurden sieben Stände in sieben Ortsteilen von Kerpen geplant und durchgeführt. Punkt 15 Uhr war Start, punkt 17 Uhr Ende der Aktion. Die Schule hat die organisierenden Schüler von der letzten Schulstunde befreit. Die Jugendlichen lernten sehr viel in diesem Projekt. Logistisch war es eine Meisterleistung.

FRIEDENSBAND sorgte dafür, dass ein Bündnis aus Brot für die Welt, UNICEF, Kindernothilfe, terre des hommes und natürlich dem Aktionsbündnis gegen Aids selbst, entstand

Mit drei Presseerklärungen wandten wir uns an die Medien: Presseerklärung vom 16.11.2005, Presseerklärung vom 24.11.2005, Presseerklärung vom 28.11.2005. Die Reaktion der Medien war außergewöhnlich: So sendete Radio Erft am Weltaidstag stündlich die Bitte an die Bevölkerung, die Jugendlichen zu unterstützen: „Wenn Sie in einem Hochhaus wohnen und es klingelt bei Ihnen zwischen 15 und 17 Uhr, gehen Sie nach unten und geben Sie den Jugendlichen Ihre Unterschrift!“

Auch die Schulministerin von NRW unterstützte die Aktion und übernahm die Schirmherrschaft, was den Jugendlichen bei der Ansprach der anderen Schulen sehr half.  Die riefen in einem Brief an alle Schulvertretungen in Kerpen die Jugendlichen auf, mitzumachen.  Zur inhaltlichen Vorbereitung hatte unser Partner Plan International mit uns eine Unterrichtseinheit „Lektion fuers Leben 2005“ erstellt.

Gemeinsam mit Brot für die Welt stellten wir ein Bücherpaket für die Schulen in Kerpen zusammen. Mit der Melanchthon-Akademie organisierten wir einen Radioworkshop. Das Ergebnis, eine halbstündige Sendung, wurde bei Radio Erft, dem Lokalsender, gesendet. Mit einem Argumentationspapier bereiteten wir die Jugendlichen auf das Unterschriftensammeln und die entsprechenden Rückfragen der Erwachsenen vor. Ein Religionslehrer des Gymnasiums brachte sein Aids-Projekt in Südafrika mit entsprechenden Informationen ein.

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Der Aktionstag – Weltaidstag
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Es war kalt an diesem 1. Dezember 2005 und als die 1200 SchülerInnen zu den sieben Standorten kamen, dauerte die Vorbereitung quälend lang. Bis jeder sein kleines Aktionsbündel griffbereit vor sich liegen hatte und endlich die Trillerpfeife um 15 Uhr den Start ankündigte, war viel Geduld und innere Wärme gefragt.

Dann stürmten die Jugendlichen los. Sie hatten sich untereinander Bezirke, Häuser, Straßen und Geschäfte aufgeteilt. Wer sich an der Aktion beteiligte, bekam einen roten Punkt, damit er nicht mehrfach angesprochen wurde. Alle wurden von den Jugendlichen ermahnt, ganz bestimmt beim Sex immer Kondome zu benutzen. Jeder hatte auch genug dabei, sie weiterzugeben.

Tatsächlich kamen um 15 Uhr die Menschen aus den Häusern den Jugendlichen entgegen. Die Autofahrer blieben geduldig stehen, bis auch sie unterschrieben haben. In den Geschäften kamen die KundInnen zum Unterschreiben zusammen. Am Bahnhof kamen von Durchreisenden schnell während des Aufenthaltes ein paar Unterschriften dazu.

An sieben Standorten konnten die BewohnerInnen „wählen“ gehen. Es gab lange Schlangen von Menschen, die bewusst sich auf den Weg gemacht hatten, die Jugendlichen zu unterstützen.

Von allen Organisationen kamen VertreterInnen aus Osnabrück, Freiburg, Köln und Frankfurt, um die Aktion zu beobachten. Was sie sahen, beeindruckte sie und alle PolitikerInnen und JournalistInnen sehr. Es veränderte das Bild von den Jugendlichen.

 

Das Ergebnis

Der größte Teil der Jugendlichen ging mit dem Endpfiff um 17 Uhr nach Hause, um sich aufzuwärmen. Aber etwa 50 Jugendliche wollten zählen helfen und waren neugierig auf das Ergebnis. Das machte sie dann stolz und traurig: Sie hatten statt der 10.000 Unterschriften „nur“ 9.758 gesammelt. Damit hatten sie viel mehr bewirkt, als sie es ahnen konnten. Die 16 Organisationen im Aktionsbündnis gegen Aids hatten geplant, mit der Aktion des Jahres 2005 immerhin 100.000 Unterschriften zu sammeln. Nun hatten die Kerpener Jugendlichen innerhalb von 2 Stunden ein Zehntel davon geliefert. Der interne Aufruf mit dem Beispiel dieser Jugendlichen brachte ein schönes Ergebnis: Gesammelt wurden insgesamt 250.000 Unterschriften!

 

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Fest der Solidarität
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Um den Jugendlichen deutlich zu machen, dass sie etwas besonderes geleistet haben, organisierten wir im Anschluss an die Aktion ein Fest der Solidarität in der Sindorfer Kirche. Aus Berlin kam Senait Mehari um dem Fest eine besondere Note zu geben. Sie bracht30.08.2005e Inussa Dawuda aus Hamburg mit, einen tollen Saxofonisten und Sänger.

Erst später erfuhren wir, dass Senait im Krankenhaus gelegen hatte und sich extra früher entlassen ließ, weil sie unbedingt zu den Kerpener SchülerInnen wollte.

Für die von der Aktion und der Kälte ziemlich mitgenommenen Jugendlichen war das Konzert und die Feierlichkeit die Krönung des Tages.

Um die Leistung der Jugendlichen, die in diesem Jahr bereits mehrmals zeigten, wie stark ihre Solidarität mit anderen Menschen ist, zu würdigen, ließ FRIEDENSBAND von Eva Zimmermann eine „Fahne der Solidarität“ kreieren, die dem Direktor der Realschule übergeben wurde.

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Übergabe der Unterschriften – Große Dom-Aktion
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18.5.2006 – Die fast 10.000 Pillenschachteln, die bei der großen Aktion zum Weltaidstag unterschrieben wurden, sollten in einer besonderen Form dem Aktionsbündnis gegen Aids übergeben werden: Gemeinsam mit dem Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Köln entstand die Idee einer großen Aktion vor dem Kölner Dom.

Auch hier fand wieder zusammen mit den Jugendlichen eine intensive Planung statt. Wie können wir es schaffen, innerhalb von zwei Stunden alle Pillenschachten aufzufalten, etwa 70 Schachteln so zu verkleben, dass aus ihnen drei große Türme gebaut werden könnte?

Am 18. Mai 2006 kamen 50 SchülerInnen nach Köln. Vom Diözesanrat erhielten wir zwei lange Tischreihen. Wir kauften 12 Packkleberoller und die Jugendlichen schafften es. Die „Fabrik“ zog ebenso viele Neugierige an wie die drei großen Türme die auch in den Medien stark wahrgenommen wurden.

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Projekte: Die Fallen…

Das Leben der Jugendlichen ist voller Fallen. Oft haben sie nicht gelernt, damit umzugehen. Sie sind oft auch die Grundlage für Gewalt und Konflikte. Wenn sie sich mit den Geschichten und Nöten von Menschen die weit entfernt von ihnen leben beschäftigen, lernen sie für ihre eigene Situation und Zukunft zu handeln. Denn es ist leicht für sie, […]
02/2016
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Das Leben der Jugendlichen ist voller Fallen. Oft haben sie nicht gelernt, damit umzugehen. Sie sind oft auch die Grundlage für Gewalt und Konflikte. Wenn sie sich mit den Geschichten und Nöten von Menschen die weit entfernt von ihnen leben beschäftigen, lernen sie für ihre eigene Situation und Zukunft zu handeln. Denn es ist leicht für sie, sich für andere einzusetzen und zu wissen, was ihnen gut tut, bei eigenen Problemen fällt das schwer.

Armut – eine Falle?

Es gibt sie, die Falle Armut und viele Jugendliche in unseren Schulen kennen sie sehr persönlich. Meist wird viel wertvolle Energie dafür aufgewendet, sie zu verheimlichen, was die vielleicht notwendige Hilfe erschwert.  Jugendliche beschäftigen sich mit der Armut weltweit – und bei uns. Wie können wir das vergleichen und was können wir daraus lernen? Die Jugendlichen recherchieren in ihrer Umgebung und erstellen einen Filmbeitrag, den sie der Politik und den Medien vorstellen. Mehr
Angst – eine Falle?

2010, 2013 und 2014 haben wir dieses Projekt mit unterschiedlichen Formen durchgeführt. Spannend dabei war, wie sehr sich die Jugendlichen nach anfänglichen Distanzierungsversuchen diesem Thema widmeten. Denn auch wenn sie so tun, als würde Angst für sie kein Begriff sein, sie sehnen sich danach, darüber sprechen zu können. Auch hier half ihnen natürlich der weite Weg von den Menschen in Flüchtlingsbooten und Hungergebieten, auf eigene Ängste zu kommen.

 

Zukunft – eine Falle?

In Nachrichtensendungen suchen Jugendliche nach möglichen Fallen. Wo ist die Zukunft von Menschen in Gefahr, wo sieht die Zukunft rosig aus? Die Angst vor einer falschen Entscheidung ist bei den Jugendlichen groß, andererseits wählen sie oft ohne viel nachzudenken einen riskanten Weg. Bei vielen Jugendlichen mit Migrationshintergrund finden wir das Gefühl der Ausweglosigkeit. Sie glauben, dass sie ohnehin keinen anerkannten Platz in der Gesellschaft finden können und fühlen sich minderwertig. Ein spannendes Projekt, an dessen Ende ein Filmbeitrag entsteht. Mehr

Klima – eine Falle?

Der vom Menschen verursachte Klimawandel ist in vollem Gange und verursacht bei Jugendlichen große Ängste. Auf der einen Seite sind sie meist zu uninformiert, um sich diese Ängste bewusst zu machen – auf der anderen Seite wissen sie so viel, dass die eigene Zukunft dunkel erscheint. Sie suchen im Projekt nach praktischen Möglichkeiten diesem Trend entgegen zu wirken. Durch das Projekt werden sie an zukunftsentscheidenden Fragen beteiligt und können ihre Stimme bei PolitikerInnen einbringen. Der entstehende Filmbeitrag ist sicherlich spannend. Mehr

Zuwanderung – eine Falle

Jugendliche sind in der Diskussion um Zuwanderung hin und hergerissen. Im Projekt sollen sie ihre Position finden und für sich dabei prüfen, wie sie in 20 Jahren leben wollen. Sicher ist, dass wir in einer immer älter werdenden Gesellschaft, Arbeitskräfte aus dem Ausland brauchen. Viele Menschen haben aber Angst vor Überfremdung und davor ausgenutzt zu werden. Die Meinungsumfrage wird sicher spannend und ebenso der entstehende Filmbeitrag, der öffentlich Wirkung erzeugen soll. Mehr

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Solidarität mit Susanne Osthoff

25.11.2005 Susanne Osthoff wurde am 25. November im Irak entführt. Anfang Dezember fragte FRIEDENSBAND bei action medeor an, ob es eine Solidaritätsaktion für Susanne Osthoff gibt. Das wurde verneint und so entwarf FRIEDENSBAND eine Kampagne, die dann am 9. Dezember gemeinsam von action medeor FRIEDENSBAND bundesweit ausgerufen wurde. Gleichzeitig sorgten wir mit der Bundespressekonferenz am […]
11/2005
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25.11.2005 Susanne Osthoff wurde am 25. November im Irak entführt. Anfang Dezember fragte FRIEDENSBAND bei action medeor an, ob es eine Solidaritätsaktion für Susanne Osthoff gibt. Das wurde verneint und so entwarf FRIEDENSBAND eine Kampagne, die dann am 9. Dezember gemeinsam von action medeor FRIEDENSBAND bundesweit ausgerufen wurde.

Gleichzeitig sorgten wir mit der Bundespressekonferenz am 14.12. in Berlin für eine breite Medienöffentlichkeit. Im Mittelpunkt des Interesses stand Anja Osthoff, die Schwester der Entführten.
Wir haben viel Unterstützung bei unserer Solidaritätsaktion für Susanne Osthoff erhalten. Dafür möchten wir uns herzlich bei allen bedanken. Mehr als 20.000 Menschen haben den Appell innerhalb weniger Tage unterzeichnet. Auch Marius Müller-Westernhagen, Boris Becker, Robert Atzorn, Anke Engelke und viele andere Prominente haben unseren Aufruf unterstützt.

Beeindruckend waren auch die Mahnwachen in ganz Deutschland. In Berlin hatte die Türkische Gemeinde für den 14.12. am Brandenburger Tor eingeladen. Es sprachen Anja Osthoff, Vertreter der türkischen Gemeinde und Katrin Göring-Eckardt, die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages.
Aber auch die kleinen Kundgebungen waren beeindruckend, wie in Sindorf, organisiert von der Aktivgruppe FAIR FRIENDS. Bei aller Anteilnahme am Schicksal von Susanne Osthoff wurde immer wieder in den Gesprächen an die anderen Geiseln gedacht, die wir nicht kennen. Alle waren sich einig, dass die Solidarität mit Susanne Osthoff auch ein Zeichen ist an diejenigen, die im Irak die Konflikte schüren: Wir wollen, dass Konflikte friedlich gelöst werden!

Besonders hat uns die Begeisterung der Jugendlichen berührt. Wo die Erwachsenen noch nachfragten, ob Susanne Osthoff sich selbst gefährdet habe oder ob sie eine gute Mutter ist, übten sie ohne Nachfragen Solidarität. Sie können noch mit der Unbeirrbarkeit der Jugend ihr Herz für jemanden öffnen und sind damit Vorbild für die Erwachsenen. Als Erwachsene lästerten: „Für die Schlampe setzt ihr euch ein?“ Antworteten sie „Solidarität ist nicht teilbar!“ – und setzten ihre Sammlung unbeirrt fort. So mancher Erwachsene kam da ins Grübeln!

Auf vielen Schulhöfen in Deutschland sah es ähnlich aus: Tische mit Unterschriftenlisten wurden aufgebaut und mit großer Selbstverständlichkeit wurde unterschrieben. Die Kerpener Schülerinnen und Schüler sammelten mehr als 1.700 Unterschriften!

Schulen, Firmen und Familien im ganzen Bundesgebiet sandten noch Tage nach Susanne Osthoffs Freilassung Unterschriftenlisten mit bewegenden, sehr persönlichen Kommentaren.
Es war das schönste Weihnachtsgeschenk zum 4. Advent, das wir uns vorstellen konnten: Am 18. Dezember erreichte uns die Nachricht, dass Susanne Osthoff frei ist.

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Solidarität mit Leipziger Entführten

Wie Susanne Osthoff wurden die beiden Ingeneure René Bräunlich und Thomas Nitzschke im Irak entführt. Gemeinsam mit CARE und der Leipziger Nikolaikirche riefen wir bundesweit zur Solidarität auf. Mit großem Erfolg.
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Wie Susanne Osthoff wurden die beiden Ingeneure René Bräunlich und Thomas Nitzschke im Irak entführt. Gemeinsam mit CARE und der Leipziger Nikolaikirche riefen wir bundesweit zur Solidarität auf. Mit großem Erfolg.

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Solidarität mit Rudolf Blechschmidt

Mit mehreren Aktionen für Menschen in Not gaben wir Jugendlichen die Gelegenheit, sich gemeinsam für andere einzusetzen. Die Familie des in Afghanistan entführten Ingenieurs Rudolf Blechschmidt bat uns, eine Solidaritätsaktion zu starten. Gemeinsam mit CARE und Pax Christi riefen wir die deutsche Bevölkerung auf, der Familie Blechschmidt ihre Solidarität zu zeigen. Es waren vor allem […]
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Mit mehreren Aktionen für Menschen in Not gaben wir Jugendlichen die Gelegenheit, sich gemeinsam für andere einzusetzen.

Die Familie des in Afghanistan entführten Ingenieurs Rudolf Blechschmidt bat uns, eine Solidaritätsaktion zu starten. Gemeinsam mit CARE und Pax Christi riefen wir die deutsche Bevölkerung auf, der Familie Blechschmidt ihre Solidarität zu zeigen. Es waren vor allem Schulen und Organisationen, die sich an der Aktion beteiligten.

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