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68. Runder Tisch NRW gegen FGM_C

An diesem Runden Tisch im Chancenministerium NRW gab es zwei Schwerpunktthemen: 1. Die Fachstellen YUNA Rheinland und Westfalen-Lippe stellten sich vor 2. Rekonstruktion im Luisenhospital Aachen Letzteres wird uns noch länger beschäftigen, weil durch einen Brand die Infrastruktur in Mitleidenschaft gezogen ist und keine Operationen mehr möglich sind. Die 200 Frauen, die auf ihre Rekonstruktions-OP […]
06/2024
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An diesem Runden Tisch im Chancenministerium NRW gab es zwei Schwerpunktthemen:

1. Die Fachstellen YUNA Rheinland und Westfalen-Lippe stellten sich vor

2. Rekonstruktion im Luisenhospital Aachen

Letzteres wird uns noch länger beschäftigen, weil durch einen Brand die Infrastruktur in Mitleidenschaft gezogen ist und keine Operationen mehr möglich sind. Die 200 Frauen, die auf ihre Rekonstruktions-OP warten, verzweifeln.

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Aktionstag im Leo-Statz-Berufskolleg

Wir konnten mit Jugendlichen der Höheren Handelsschule im Leo-Statz-Berufskolleg intensiv das Thema Krieg behandeln, wobei wir Punkte Gewalt und sexualisierte Gewalt ebenso einbezogen, wie unsere Beteiligung an den Konflikten in der Welt. Besonders hilfreich war die aktive Teilnahme des Auslandskorrespondenten Mirco Keilberth, der aus Tunis zugeschaltet war.
05/2024
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Trotz extrem kurzfristiger Planung konnten wir einen Aktionstag zum Thema Kindersoldaten im Leo Statz Berufskolleg Düsseldorf organisieren.Wir begannen mit Schulbeginn um 8.00 Uhr.

Nach einer kurzen inhaltlichen Vorstellung begannen wir mit dem Thema Soldaten bei der Bundeswehr, erklärten die Kinderrechte, dass es durchaus problematisch ist, dass Unter-18-Jährige bereits einbezogen werden, wenn auch nicht im aktiven Dienst. Die hohe Abbrecherquote bei diesen Jugendlichen macht deutlich, dass hier eine Überforderung vorliegt.

Wir behandelten mit den Jugendlichen alle Formen von Gewalt, sahen ein Videointerview von mir mit Omid Nouripour, der über seine Kindheit als Kindersoldat im iranisch-irakischen Krieg berichtete, sahen den Film “Ich habe getötet” und waren im Anschluss mit dem Korrespondenten Mirco Keilberth verbunden, der aus Tunis zugeschaltet war. Finanziert von der Stadt Düsseldorf.

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Fachforum GAMBIA – Drohende Legalisierung von FGM_C

In Gambia wird die Zeit zurückgedreht - FGM_C soll legalisiert werden. Wir wissen, dass wir handeln müssen, weil diese Tendenz allgemein sichtbar wird.
04/2024
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Zurzeit berät das Parlament in Gambia darüber, ob das Gesetz von 2015, dass FGM_C verbietet, außer Kraft gesetzt werden soll. Damit würde FGM_C legal. In Gambia sind nach Angaben von UNFPA 75% der Frauen und Mädchen zwischen 15 und 49 Jahren von FGM_C betroffen.

Weitere Informationen

Umfrageergebnisse

Wir haben ein spannendes Themenforum erlebt. Antonia Kipainoi (Zinduka e.V.) berichtete direkt aus Nairobi. Sie hatte Kontakt mit den Aktivistinnen in Gambia aufgenommen und nachgefragt, was sie von uns erwarten.

Wir beschlossen, die beiden Petition zu unterstützen:

1. Petition „Schützt das Verbot, schützt die Mädchen“ auf AVAAZ unterstützen und teilen
Diese Petition wurde bereits fast 200.000 Mal unterzeichnet.
Hier geht es zur Petition

2. Petition „Uphold the Ban on Female Genital Mutilation (FGM) in The Gambia“ unterstützen
NALA Feminist Collective Gambia hat eine Petition mit dem Ziel, das Gesetz beizubehalten, gestartet. Sie haben fast 10.000 Unterstützer*innen gewinnen können. Antonia Kipainoi von Zinduka e.V. hat die Aktivistinnen gefragt, ob sie unsere Unterstützung durch die Unterzeichnung ihrer Petition wünschen. Die Antwort:
„Die Online-Unterstützung muss fortgesetzt werden. Die Verstärkung der Kampagnen und des Engagements vor Ort ist definitiv notwendig. Vielleicht können wir auch Briefe an die Nationalversammlung schicken, in denen wir auf die Komplikationen dieser Praxis hinweisen.“
Hier geht es zur Petition

TERRE DES FEMMES hatte während des Themenforums erwähnt, dass zwei Briefe in Arbeit seien, die wir unterstützen / unterzeichnen können:

Offener Brief an die Bundesregierung

Open Letter to President Adamo Barrow and The National Assembly Gambia

Übersetzung Offener Brief an Präsident Adamo Barrow und die Mitglieder der gambischen Nationalversammlung

Wir hatten auch Pierette Herzberger-Fofana, Mitglied des Europaparlaments und gerade Schirmfrau des Netzwerks INTEGRA geworden begrüßen können, die die wenigen Minuten zwischen zwei Sitzungen für einen Bericht über die EU-Aktivitäten nutzte. Sie war dann im Parlamentsfernsehen am gleichen Abend um 21 Uhr zu sehen, wo sie darüber sprach.

 

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67. Runder Tisch NRW > Kinderschutz

Die Kinderschutzkommission des Landtages NRW, der Kinderschutzbund und das Kompetenzzentrum Kinderschutz stellten ihre Arbeit vor.
03/2024
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Wir mussten unser Treffen am 07.02.24 leider krankheitsbedingt verschieben. In unserem 67. Treffen haben wir das Thema Kinderschutz in all seinen Facetten vorgestellt.

 

Impuls 1

Beim 62. Runden Tisch hatte Ministerin Josefine Paul angeregt, die Kinderschutzkommission des Landtages NRW  einzuladen, um deren Arbeit kennenzulernen und insgesamt das Thema Kinderschutz aufzunehmen. Die Kinderschutzkommission des Landtages NRW wurde von Norika Creuzmann vorgestellt.  Sie ist Mitglied des Landtages, Bündnis 90/Die Grünen.  – Protokoll

Impuls 2

Margareta Müller, Fachberaterin für den Bereich Gewalt an Kindern, Vernachlässigung von Kindern, sexueller Missbrauch beim Deutschen Kinderschutzbund Landesverband NRW e.V, zum Thema Kinderschutz – PowerPoint

Impuls 3

Dr. Andrea Eulgem, Wiss. Mitarbeiterin des Kompetenzzentrums Kinderschutz im Gesundheitswesen NRW und tätig am Institut für Rechtsmedizin Universitätsklinikum Köln (AöR) erklärte ihre Arbeit –PowerPoint

Wir hatten uns darum bemüht, eine Sitzung des Runden Tisches NRW im Landtag organisieren zu dürfen, um die Zusammenarbeit mit den Landtagsabgeordneten wieder zu stärken. Das wird nicht möglich sein. Wir arbeiten an anderen Möglichkeiten.

 

Einladung

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1. Runder Tisch Deutschland gegen FGM_C

Der Runde Tisch Deutschland soll die bundesweite Vernetzung verstärken und eine starke Stimme für die Rechte der Frauen und die Verhinderung von Mädchenbeschneidung sein.
02/2024
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Seit 5 Jahren arbeiten wir daran, mit unseren Erfahrungen aus 17 Jahren Runder Tisch NRW die bundesweite Vernetzung zu starten. Es haben sich 117 Interessierte angemeldet und mehr als 80 haben tatsächlich teilgenommen. Eine Finanzierung wird nun angestrebt. Wir bedanken uns bei den Spender*innen, die FRIEDENSBAND immer wieder die Möglichkeit geben, neue Projekte mutig anzupacken, auch wenn die Finanzierung noch nicht gesichert ist.

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Kinder suchen Energiesünder – die Energiespar-Aktion

Wir haben 10 Energiemessgeräte gekauft, die wir Schulklassen zur Verfügung stellen. Damit wollen wir erreichen, dass die Jugendlichen zu Hause nach Stromfressern suchen können. Damit helfen sie den Eltern,  weniger Strom zu zahlen und sie werden selbst sensible gegenüber Umwelt und Klima. Ganz nebenbei werden damit auch Mathe-Kenntnisse gefördert.   Aktion „Stromfresser suchen“ Alter:  3. […]
01/2023
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Wir haben 10 Energiemessgeräte gekauft, die wir Schulklassen zur Verfügung stellen. Damit wollen wir erreichen, dass die Jugendlichen zu Hause nach Stromfressern suchen können. Damit helfen sie den Eltern,  weniger Strom zu zahlen und sie werden selbst sensible gegenüber Umwelt und Klima. Ganz nebenbei werden damit auch Mathe-Kenntnisse gefördert.

 

Aktion „Stromfresser suchen“

Alter:  3. bis 4. Klasse

Voraussetzung: In Schulen erhalten Jugendliche einschlägige Informationsfilme und Bildungseinheiten, die von vielen Organisationen angeboten werden.

Hintergrund: Wir suchen händeringend nach Einsparpotential und die steigenden Stromkosten werden im Herbst und Winter dieses Jahres, spätestens aber Anfang nächsten Jahres für viele Familien Nachforderungen ihrer Stromanbieter bringen werden, die sie verzweifeln lassen werden.

“Stromfresser suchen”

Mit einem Klassensatz Strommessgeräte und entsprechenden Informationen der Verbraucherzentrale gehen die Kinder und Jugendliche auf die Suche nach Stromfressern. Ziel ist, dass Kinder und Jugendliche die Messgeräte mit nach Hause nehmen und dort ganz praktisch mithelfen können, die Stromrechnung zu verringern.

Die Strommessgeräte können auf den Tarif eingestellt werden, der bei den Kindern zu Hause im Gebrauch ist. Viele Familien haben keine Ahnung, welchen Tarif sie haben. Durch die Aktion werden sie animiert, nachzusehen.

Spannend ist dann nicht nur der Test aller Geräte und die Feststellung, welchen Anteil sie an der Stromrechnung haben. Im Anschluss werden die Kinder in der Klasse von Energieexpert*innen beraten und können das Wissen über günstigere Tarife oder Anbieter mit nach Hause nehmen.

Unsere Erfahrung aus der von uns 2008 gestarteten Aktion „Stromfresser suchen“: Je jünger die Schüler*innen waren, mit desto mehr Eifer und Freude gingen sie im Projekt vor und das war ansteckend: Eltern waren zu vielen Umstellungen und Neukäufen bereit.

Material: Messgeräte

Verbraucherzentralen geben nur einzelne Messgeräte an Interessent*innen. In den uns bekannten Projekten werden nur einzelne Messgeräte in der Klasse an Demo-Geräten eingesetzt. Wir schlagen vor, dass Verbraucherzentralen und Stadtbüchereien die Klassensätze mit 15 Messgeräten verleihen. Die Schüler*innen nehmen die Geräte eine Woche mit nach Hause, notieren in einer App die entsprechenden Geräte und geben so auch einen großen Wissenspool für die Politik, wo die größten Potentiale in den Haushalten liegen. In der zweiten Woche nimmt die andere Hälfte der Schüler*innen die Geräte mit.

Ein Tipp

https://www.umweltschulen.de/energie/stromfresserbande.html

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Bildungsportal KUTAIRI – runderneuert

Nach mehr als einjähriger Arbeit ist das neue Bildungsportal fertig. Wir hoffen, damit den Ansprüchen als einziges bundesweites Bildungsportal zum Thema FGM_C gerecht zu werden. Leider ist diese wichtige Arbeit nicht mehr vom Ministerium finanziert worden, so dass wir das mit unseren Bordmitteln machen mussten. Herzlichen Dank an unsere Spender*innen!
12/2022
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Nach mehr als einjähriger Arbeit ist das neue Bildungsportal fertig. Wir hoffen, damit den Ansprüchen als einziges bundesweites Bildungsportal zum Thema FGM_C gerecht zu werden. Leider ist diese wichtige Arbeit nicht mehr vom Ministerium finanziert worden, so dass wir das mit unseren Bordmitteln machen mussten. Herzlichen Dank an unsere Spender*innen!

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Fachveranstaltung „Generation rauchfrei“ – Jugendliche mischen mit

Wir konnten mit der Beteiligung von zahlreichen Jugendlichen dem Fachtag des Bündnisses Generation Rauchfrei eine besondere Note geben.
05/2019
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Bündnis “Generation rauchfrei”

Vor einem Jahr wurde in Düsseldorf das Bündnis „Generation Rauchfrei“ gegründet, in dem unter Leitung des Gesundheitsamtes Düsseldorf viele namhafte Organisationen und Institutionen gemeinsam für mehr Schutz von Jugendlichen vor dem Rauchen arbeiten. Gemeinsam veranstalteten wir den Fachtag “Generation rauchfrei” am 22. Mai 2019 von 14 bis 18 Uhr im Rathaus Düsseldorf.

 

Beteiligung der Jugendlichen

Uns war es wichtig, dass die Jugendlichen, um die es ja eigentlich geht, dabei sind. Und so hat FRIEDENSBAND vorher mehrmals die Klasse 7a in der Gemeinschaftshauptschule Bernburger Straße in Düsseldorf besucht und mit den Jugendlichen ihre Beteiligung am Fachtag vorbereitet.

Darüber hinaus haben wir mit Unterstützung des Jugendamtes die Düsseldorfer Schulen angeschriebe und zu eiem Kreativworkshop in den zwei Stunden vor dem Fachtag ins Rathaus eingeladen.

Da war wirklich eine starke Beteiligung der Jugendlichen aus drei Schulklassen zu spüren.
Düsseldorfs Gesundheitsdezernent Prof. Dr. Meyer-Falcke war von so viel Engagement gegen das Rauchen begeistert. Er ehrte die Jugendlichen auf dem Fachtag mit einer Urkunde und sagte: „Wir wünschen uns Jugendliche, die dem Rauchen eine kritische Einstellung gegenüber einnehmen und in ihrer Umgebung für diese Haltung werben.“

Zigaretten-Performance

Für den Kreativworkshop haben wir 80 Papphülsen vorbereitet, die wie echte Zigaretten wirken (88 cm Länge). Das Mundstück wurde von der Designerin Eva Zimmermann richtig klassische gestaltet. Die weiße Fläche blieb frei für die Beschriftung durch die Jugendlichen mit Begriffen und Slogans über das Auswirkungen des Rauchens, gegen Tabakwerbung oder gegen die Ausnutzung von Kindern auf Tabakfeldern. Wir bedanken uns für die finanzielle Unterstützung durch den Eine Welt Beirat der Landeshauptstadt Düsseldorf.

Der WDR (Lokalzeit) drehte und sendete abends eine kurze Sequenz. Die Kosten wurden vom Eine-Welt-Beirat Düsseldorf übernommen.

 

siehe Broschüre des Bündnisses „Generation Rauchfrei“.

 

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Bündnis Generation Rauchfrei

Das Düsseldorfer Bündnis Generation Rauchfrei hat sich im Zuge einer Veranstaltung zum WHO-Weltnichtrauchertag 2018 gegründet. Vorbild ist das niederländische „Generatie rookvrij“. Mitglieder: Düsseldorfer Gesundheitskonferenz, Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein, Apothekerkammer Nordrhein, AOK Düsseldorf, Aktion Weißes Friedensband e . V., Aufklärung gegen Tabak e. V. der Heinrich-Heine-Universität, Institut für Allgemeinmedizin an der Heinrich-Heine-Universität, Tumorzentrum der Heinrich-Heine-Universität, Florence-Nightingal-Krankenhaus, LVR-Kliniken, […]
05/2018
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Das Düsseldorfer Bündnis Generation Rauchfrei hat sich im Zuge einer Veranstaltung zum WHO-Weltnichtrauchertag 2018 gegründet. Vorbild ist das niederländische „Generatie rookvrij“.

Mitglieder:

Düsseldorfer Gesundheitskonferenz, Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein, Apothekerkammer Nordrhein, AOK Düsseldorf, Aktion Weißes Friedensband e . V., Aufklärung gegen Tabak e. V. der Heinrich-Heine-Universität, Institut für Allgemeinmedizin an der Heinrich-Heine-Universität, Tumorzentrum der Heinrich-Heine-Universität, Florence-Nightingal-Krankenhaus, LVR-Kliniken, Pro Rauchfrei e. V., Beirat der lokalen Agenda 21 Düsseldorf, Düsseldorfer Bildungskonferenz, Düsseldorfer EG, Fortuna Düsseldorf, Deutsche Herzstiftung, Deutsche Tischtennis Rekordmeister Borussia Düsseldorf , Gesundheitsamt, Schulverwaltungsamt, Sportamt und Jugendamt Düsseldorf.

 

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Kongress der geflüchteten Jugendlichen

Mit den geflüchteten Jugendlichen organisierten wir einen Kongress, in dem klären konnten, wer sie in der neuen Gesellschaft sein wollen. Politik und Medien waren erstaunt, mit welcher Zielstrebigkeit die Jugendlichen agierten.
05/2016
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Geflüchtete Jugendliche erforschen in einem Kongress ihre Zukunft

In unzähligen Kongressen und Tagungen zerbrechen sich Expert*innen den Kopf über diese Jugendlichen. Aber sie, die Jugendlichen, sind die eigentlichen Expert:innen, weil sie Erfahrungen gemacht haben und mitbringen, die wir nicht haben. Sie haben in der Heimat und unterwegs schreckliche Situationen erleben müssen, haben alles verloren und wurden in eine völlig fremde Umgebung gestoßen.

Das FRIEDENSBAND-Team bestand aus Günter Haverkamp und Thalia Tissen (Idee und Moderation) und Jasmin Malonde, Klara Stein, Tanja Stöffken.

Am 03. Mai 2016 fand von 08.00 bis 13.00 Uhr der Kongress geflüchteter Jugendlichen in der Aula der Gemeinschaftshauptschule Dumont-Lindemann-Schule in Düsseldorf statt. Beteiligt waren die zwei Klassen SE 1 und SE 3 (SE= Seiteneinsteiger) in denen jeweils etwa 15 Jugendliche aus verschiedenen Ländern (Syrien, Afghanistan, Armenien, Irak, Mazedonien, Polen u.a.) auf den Regelunterricht vorbereitet werden.

Zusammen mit den zugewanderten Jugendlichen der Klassen SE1 und SE3 hatten wir zuvor Themen im Projekt „Zukunft – eine Falle“ erarbeitet, die den Jugendlichen und unserer Gesellschaft auf den Nägeln brennen.

Dieser Kongress sollte die Jugendlichen anstoßen, nach dem Spruch „Leben und leben lassen“  ihre aktuelle Situation und ihre Zukunft zu erfassen. Im Mittelpunkt steht wie bei fast allen Projekten von FRIEDENSBAND die Meinungswand: Aus einer 50-Meter-Papierrolle (61 cm breit) wird ein mehrere Meter großes Stück geschnitten und zusammen mit dicken Filzschreibern auf den Boden gelegt. Das hat Aufforderungscharakter, dem sich die Jugendlichen kaum entziehen können.

 

Das Video

Der Kongress wurde begleitet vom Filmemacher Christian Deckert. Für seine behutsame, sich nie einmischende Filmarbeit, aber auch für seine Tipps inhaltlicher Art herzlichen Dank! Sein Video gibt die Atmosphäre sehr gut wieder: Das Video zum Kongress, gedreht von Christian Dechert

 

Schritt 1: Was ist Freiheit?

Wir wollten die Jugendlichen dort abholen, wo sie gerade den größten Vorteil ihrer jetzigen Situation sehen: In Freiheit und Sicherheit leben zu können
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Im Stuhlkreis sitzen die 30 Jugendlichen. In der Mitte liegt die Meinungswand mit einem Piktogramm in der Mitte: Ein Mann auf einem Gipfel breitet in großer Geste seine Arme aus. Ein starkes Freiheitsgefühl liegt in diesem Bild.

Den Jugendlichen sagen wir dazu: „Freiheit endet dort, wo sie einem anderen diese wegnimmt. Was passiert, wenn ich meine Arme weit ausbreite wie der Mann auf dem Piktogramm?“ Prompt ahmt ein Mädchen das nach, zum Entsetzen ihrer Nachbarn, die plötzlich ihre Arme vor dem Gesicht haben. Jeder versteht dieses Bild. Andere machen das nach. Sie spüren, das falsch verstandene Freiheit die Unfreiheit des Nachbarns sein kann.

Nun stürzen sich die Jugendlichen auf die Meinungswand und schreiben ihre Assoziationen zu FREIHEIT auf. „Keine Angst haben müssen“ – „Respekt“ – „Glück“ – „Sein Leben leben“ – „Schule“ – „Eigene Meinung“ – „Reisen“. Die einzelnen Stichworte werden intensiv besprochen.

Bei der Nachbesprechung ist den Jugendlichen besonders das Wort „Respekt“ und „Sein Leben leben“ wichtig. Ein positives Gefühl für die Freiheit, die sie hier erleben, entstand.

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Schritt 2: Was ist Gastfreundsachaft?

In ihren Herkunftsländern ist die Gastfreunschaft eine besondere Verpflichtung. Deswegen knüpfen wir die Überlegungen über ihre Zukunft an diese Tradition.
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In einem Sketch testen die Jugendlichen zwei Situationen aus: Einmal sind es die Gastgeber, denen die Gäste das Leben schwer machen und ein anderes Mal die Gäste, die von den Gastgebern schlecht behandelt werden.

Alle schauen gebannt zu, was da auf der Bühne der Aula stattfindet und darüber wird hinterher auch sehr intensiv diskutiert.

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Schritt 3: Welche Vorurteile haben wir?

Wir alle haben Vorurteile. Dabei sind einige, über die man lachen kann, andere, über die man sich ärgern kann. Könnt ihr über uns, die Deutschen lachen? Welche Vorurteile kennt ihr, vielleicht auch euch selbst gegenüber?
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Auf der Meinungswand kommt einiges zusammen: „Mädchen sind intelligent – Jungs sind dumm“ schreibt ein Mädchen. Prompt steht ein Junge auf und dreht den Satz mit Pfeilen um – heftige Reaktionen bei den Mädchen! – „Alle Männer sind alle gleich“ – „Aggressive Männer“ kommt von den Mädchen. Aber auch: „Flüchtlinge wollen nur unser Geld“ – „Deutsche sind pünktlich“ – „Polen klauen“. Es machte den Jugendlichen großen Spaß, die Rollen zu verdrehen, sich selbst zu verunglimpfen und darüber zu lachen.
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Schritt 4: Der weiße Ritter

Frage an die Jugendlichen, ob sie in ihrer Kultur auch eine Figur kennen, die für das Gute steht. So wie der tapfere weiße Ritter, der die Frauen schützt und den Armen hilft und Unrecht bekämpft. Alle kannten eine solche Gestalt aus ihrer Kindheit.
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Die Vorstellung, im Zweifelsfall an dieses Ideal anzuknüpfen, wenn sie in der neuen Welt nicht genau wissen, was gut ist und was nicht, gefiel den Jugendlichen.
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Schritt 5: Fußstapfen

Zur Auflockerung malten die Jugendlichen zwischendurch Fußstapfen aus, die den Weg symbolisieren sollten, den sie in ihrer Herkunftsgesellschaft bereits zurückgelegt haben, den des Weges zu uns und den natürlich, den sie noch in unserer Gesellschaft vor sich haben.
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Das wurde ein spannender Prozess, der mehr Zeit in Anspruch nahm, als gedacht. Die Jugendlichen waren sehr mit ihren Fußstapfen und dem Weg, den ihre Füße genommen haben beschäftigt.

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Die Gruppenarbeit

 

1. Arbeitsgruppe „Frauenrechte“

Eine reine Mädchengruppe sollte sich mit den Rechten beschäftigen, die sich in Deutschland erhoffen
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Diese Arbeitsgruppe bestand aus neun Mädchen. Sie sollten die Gelegenheit haben, sich ungestört mit ihren Vorstellungen einer Rolle als Frau in unserer Gesellschaft zu beschäftigen. Welche Rechte und Möglichkeiten haben Frauen in ihrem Heimatland – welche hier? Welche werden auch hier von ihrer familiären Umgebung eingeschränkt? Was können und wollen sie fordern?
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2. Arbeitsgruppe „Meine Schwester – deine Schwester“

Eine reine Jungengruppe sollte sich mit ihrem Frauenbild beschäftigen. Dazu hatten wir ein eher anzügliches Coverfoto von einer Bon Prix-Zeitschrift gezeigt.
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In dieser Arbeitsgruppe setzten sich die Jungens mit ihren Frauenbildern auseinander. Der Titel deutete darauf hin und so haben wir es auch eingeleitet: „Du möchtest, dass deine Schwestern Respekt entgegen gebracht wird.“ Und mit dem Verweis auf das Coverfoto: „Nimm an, das ist meine Schwester. Würdest du ihr auch mit Respekt entgegentreten?“ Das war für die Jugendlichen nicht leicht und es gab viele Diskussionen darum.

Wie stehen die Jugendlichen zur Gewalt? Sind sie bereit sich für die Rechte der Frauen einzusetzen – für deutsche und für Frauen ihrer Kultur? Gab es in ihrer Kindheit einen Helden, der gut war, Frauen schützte und sich für das Gute einsetzte? Können sie ihm nacheifern, auch in Deutschland mit seinen Freiheiten?

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3. Arbeitsgruppe „Gastgeber“

Jugendliche versetzen sich mit die Rolle des Gastgebers auseinander. Was sind seine beinahe heiligen Pflichten in ihrer Heimat, die dem Gast die Tür öffnet und ihn willkommen hießt.
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Ja, diese Pflichten wurden sofort auch benannt, zeitgleich brachten die Jugendlichen aber kulturübergreifend das Bild von Gäste zu Papier, die einfach nicht gehen wollen und die man nicht los wird, ohne das Gesicht zu verlieren.
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4. Arbeitsgruppe „Gast“

In der anderen Arbeitsgruppe setzten sich die Jugendlichen mit der Rolle der Gäste auseinander. Wie soll sich ein Gast seinem Gastgeber gegenüber verhalten.
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Respekt war ein wichtiger Begriff in dieser Runde. Einhellig wurde die Regel genannt, die Wünsche des Gastgebers zu respektieren und die Gastfreundschaft nicht auszunutzen.
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Fazit der Arbeitsgruppen

Anschließend tauschten die Arbeitsgruppen ihre Erfahrungen aus. Die Mädchen waren viel selbstbewusster geworden, die Jungen hatten einige nachdenkliche Formulierungen.
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Die Arbeitsgruppen „Frauenrechte“ und „Meine Schwester – deine Schwester“ tauschten ihre Vorstellungen aus und waren sich über die kulturellen Unterschiedlichkeiten einig: Es gilt, die Frauenrechte in der neuen Heimat zu übernehmen. Die Mädchen waren von der Herangehensweise begeistert und brachten ihre Wünsche deutlich und selbstbewusst vor. Aber es schien auch den Jungs deutlich geworden sein, dass sie die Mädchen respektieren müssen. Oft wurde gesagt, dass es in ihrer Heimat anders ist, dass sie es aber gut finden, dass es hier den gegenseitigen Respekt gibt.

Auch die beiden Arbeitsgruppen „Gastgeber“ und „Gast“ haben die Regeln, die einer guten Gastfreundschaft auf beiden Seiten zu beachten sind, notiert und sich Gedanken darüber gemacht. Sie sahen viele Parallelen zu dem Leben hier in Deutschland. Es gibt den Gastgeber und sie sind die Gäste. Bis, und das schien ein Wunsch vieler zu sein, sie selbst hier Gastgeber sind und Gäste annehmen können.

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Plenum und Resolution

Leider war uns die Zeit davongelaufen und so konnten wir das Plenum und damit die Resolution nicht mehr entwickeln, bevor die Journalist:innen und Politiker:innen dazukamen. Die aber waren dann Zeuge eines Prozesses, den sie fast nicht glauben konnten.
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Von den vier Arbeitsgruppen wurden die wichtigsten Kernsätze und Regeln, die die Jugendlichen erarbeitet hatten, auf dem Resolutionstransparent zusammengetragen.
  • Frauen dürfen Politik machen
  • Frauen dürfen jeden Beruf ausüben
  • Frauen haben das Recht auf Bildung
  • Gäste müssen sich respektvoll verhalten
  • Gäste müssen freundlich sein
  • Gäste müssen dankbar sein
  • Gastgeber sollten nett sein
  • Die Kommunikation zwischen Gastgeber und Gast muss stimmen
  • Wir respektieren uns gegenseitig
  • Wir unterstützen die Frauen
  • Männer und Frauen sind höflich zueinander
  • Gastgeber soll auf Wünsche eingehen

Es war eine fast feierliche Stimmung bei den Jugendlichen, als sie nach und nach ihre Resolution entstehen sahen, die sich an sie selbst ebenso wie an die Gesellschaft in Deutschland richtete.

Die JournalistInnen von Rheinischen Post und Neuer Rhein Zeitung schrieben intensiv mit und befragten anschließend die Jugendlichen, Lehrer:innen und Mitarbeiter:innen von FRIEDENSBAND.

Mitten unter den Jugendlichen saß auch die grüne Landtagsabgeordnete Karin Schmitt-Promny. Im Schlusswort wandte sie sich an die Jugendlichen und bedankte sich für das Bild, das sie mitnehmen wolle. Die Ernsthaftigkeit, mit der sich die Jugendlichen den gesellschaftlichen Themen und ihrer eigenen Zukunft widmeten, habe einen großen Eindruck auf sie gemacht und sie sprach sich dafür aus, solche Projekte mit geflüchteten Jugendlichen weiterzuführen.

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Das Projekt wurde durch den Minister für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien des Landes Nordrhein-Westfalen und Chef der Staatskanzlei als Projekt der europawoche 2016 anerkannt und mit 2000 Euro gefördert.

 

Die beiden Artikel in der Rheinischen Post und in der NRZ

Presseerklärung Kongress geflüchteter Jugendlicher

Kongress geflüchteter Jugendlicher

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