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Kinderrechtefest auf dem Schadowplatz

Kinderrechtefest auf dem Schadowplatz Am 15. Juni 2019 dreht sich am Haus der Universität und auf dem Schadowplatz alles um Kinderrechte. Unter dem Motto „Give Kids a Voice – Kinderfest für Kinderrechte“ organisieren das Haus der Universität Düsseldorf und SOS-Kinderdörfer weltweit mit Unterstützung von Engagement Global, dem Schulamt der Stadt Düsseldorf und dem Kinderrechtebündnis der […]
06/2019
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Kinderrechtefest auf dem Schadowplatz

Am 15. Juni 2019 dreht sich am Haus der Universität und auf dem Schadowplatz alles um Kinderrechte. Unter dem Motto „Give Kids a Voice – Kinderfest für Kinderrechte“ organisieren das Haus der Universität Düsseldorf und SOS-Kinderdörfer weltweit mit Unterstützung von Engagement Global, dem Schulamt der Stadt Düsseldorf und dem Kinderrechtebündnis der Stadt Düsseldorf ein Kinderfest anlässlich des 30. Jubiläums der UN-Kinderrechte.

Mit dabei natürlich auch FRIEDENSBAND mit der Aktion Rote Hand – stark unterstützt durch Engagement Global. Das hat mächtig Spaß gemacht. Wir konnten viele Gespräche führen mit Lehrer*innen und Menschen, die an den Kinderrechten interessiert sind – auch in anderen Teilen der Welt.

Und dann haben wir noch 35 Euro Spenden bekommen. Danke!

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Fachveranstaltung „Generation rauchfrei“ – Jugendliche mischen mit

Wir konnten mit der Beteiligung von zahlreichen Jugendlichen dem Fachtag des Bündnisses Generation Rauchfrei eine besondere Note geben.
05/2019
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Bündnis “Generation rauchfrei”

Vor einem Jahr wurde in Düsseldorf das Bündnis „Generation Rauchfrei“ gegründet, in dem unter Leitung des Gesundheitsamtes Düsseldorf viele namhafte Organisationen und Institutionen gemeinsam für mehr Schutz von Jugendlichen vor dem Rauchen arbeiten. Gemeinsam veranstalteten wir den Fachtag “Generation rauchfrei” am 22. Mai 2019 von 14 bis 18 Uhr im Rathaus Düsseldorf.

 

Beteiligung der Jugendlichen

Uns war es wichtig, dass die Jugendlichen, um die es ja eigentlich geht, dabei sind. Und so hat FRIEDENSBAND vorher mehrmals die Klasse 7a in der Gemeinschaftshauptschule Bernburger Straße in Düsseldorf besucht und mit den Jugendlichen ihre Beteiligung am Fachtag vorbereitet.

Darüber hinaus haben wir mit Unterstützung des Jugendamtes die Düsseldorfer Schulen angeschriebe und zu eiem Kreativworkshop in den zwei Stunden vor dem Fachtag ins Rathaus eingeladen.

Da war wirklich eine starke Beteiligung der Jugendlichen aus drei Schulklassen zu spüren.
Düsseldorfs Gesundheitsdezernent Prof. Dr. Meyer-Falcke war von so viel Engagement gegen das Rauchen begeistert. Er ehrte die Jugendlichen auf dem Fachtag mit einer Urkunde und sagte: „Wir wünschen uns Jugendliche, die dem Rauchen eine kritische Einstellung gegenüber einnehmen und in ihrer Umgebung für diese Haltung werben.“

Zigaretten-Performance

Für den Kreativworkshop haben wir 80 Papphülsen vorbereitet, die wie echte Zigaretten wirken (88 cm Länge). Das Mundstück wurde von der Designerin Eva Zimmermann richtig klassische gestaltet. Die weiße Fläche blieb frei für die Beschriftung durch die Jugendlichen mit Begriffen und Slogans über das Auswirkungen des Rauchens, gegen Tabakwerbung oder gegen die Ausnutzung von Kindern auf Tabakfeldern. Wir bedanken uns für die finanzielle Unterstützung durch den Eine Welt Beirat der Landeshauptstadt Düsseldorf.

Der WDR (Lokalzeit) drehte und sendete abends eine kurze Sequenz. Die Kosten wurden vom Eine-Welt-Beirat Düsseldorf übernommen.

 

siehe Broschüre des Bündnisses „Generation Rauchfrei“.

 

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Bündnis Generation Rauchfrei

Das Düsseldorfer Bündnis Generation Rauchfrei hat sich im Zuge einer Veranstaltung zum WHO-Weltnichtrauchertag 2018 gegründet. Vorbild ist das niederländische „Generatie rookvrij“. Mitglieder: Düsseldorfer Gesundheitskonferenz, Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein, Apothekerkammer Nordrhein, AOK Düsseldorf, Aktion Weißes Friedensband e . V., Aufklärung gegen Tabak e. V. der Heinrich-Heine-Universität, Institut für Allgemeinmedizin an der Heinrich-Heine-Universität, Tumorzentrum der Heinrich-Heine-Universität, Florence-Nightingal-Krankenhaus, LVR-Kliniken, […]
05/2018
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Das Düsseldorfer Bündnis Generation Rauchfrei hat sich im Zuge einer Veranstaltung zum WHO-Weltnichtrauchertag 2018 gegründet. Vorbild ist das niederländische „Generatie rookvrij“.

Mitglieder:

Düsseldorfer Gesundheitskonferenz, Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein, Apothekerkammer Nordrhein, AOK Düsseldorf, Aktion Weißes Friedensband e . V., Aufklärung gegen Tabak e. V. der Heinrich-Heine-Universität, Institut für Allgemeinmedizin an der Heinrich-Heine-Universität, Tumorzentrum der Heinrich-Heine-Universität, Florence-Nightingal-Krankenhaus, LVR-Kliniken, Pro Rauchfrei e. V., Beirat der lokalen Agenda 21 Düsseldorf, Düsseldorfer Bildungskonferenz, Düsseldorfer EG, Fortuna Düsseldorf, Deutsche Herzstiftung, Deutsche Tischtennis Rekordmeister Borussia Düsseldorf , Gesundheitsamt, Schulverwaltungsamt, Sportamt und Jugendamt Düsseldorf.

 

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Kongress der geflüchteten Jugendlichen

Mit den geflüchteten Jugendlichen organisierten wir einen Kongress, in dem klären konnten, wer sie in der neuen Gesellschaft sein wollen. Politik und Medien waren erstaunt, mit welcher Zielstrebigkeit die Jugendlichen agierten.
05/2016
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Geflüchtete Jugendliche erforschen in einem Kongress ihre Zukunft

In unzähligen Kongressen und Tagungen zerbrechen sich Expert*innen den Kopf über diese Jugendlichen. Aber sie, die Jugendlichen, sind die eigentlichen Expert:innen, weil sie Erfahrungen gemacht haben und mitbringen, die wir nicht haben. Sie haben in der Heimat und unterwegs schreckliche Situationen erleben müssen, haben alles verloren und wurden in eine völlig fremde Umgebung gestoßen.

Das FRIEDENSBAND-Team bestand aus Günter Haverkamp und Thalia Tissen (Idee und Moderation) und Jasmin Malonde, Klara Stein, Tanja Stöffken.

Am 03. Mai 2016 fand von 08.00 bis 13.00 Uhr der Kongress geflüchteter Jugendlichen in der Aula der Gemeinschaftshauptschule Dumont-Lindemann-Schule in Düsseldorf statt. Beteiligt waren die zwei Klassen SE 1 und SE 3 (SE= Seiteneinsteiger) in denen jeweils etwa 15 Jugendliche aus verschiedenen Ländern (Syrien, Afghanistan, Armenien, Irak, Mazedonien, Polen u.a.) auf den Regelunterricht vorbereitet werden.

Zusammen mit den zugewanderten Jugendlichen der Klassen SE1 und SE3 hatten wir zuvor Themen im Projekt „Zukunft – eine Falle“ erarbeitet, die den Jugendlichen und unserer Gesellschaft auf den Nägeln brennen.

Dieser Kongress sollte die Jugendlichen anstoßen, nach dem Spruch „Leben und leben lassen“  ihre aktuelle Situation und ihre Zukunft zu erfassen. Im Mittelpunkt steht wie bei fast allen Projekten von FRIEDENSBAND die Meinungswand: Aus einer 50-Meter-Papierrolle (61 cm breit) wird ein mehrere Meter großes Stück geschnitten und zusammen mit dicken Filzschreibern auf den Boden gelegt. Das hat Aufforderungscharakter, dem sich die Jugendlichen kaum entziehen können.

 

Das Video

Der Kongress wurde begleitet vom Filmemacher Christian Deckert. Für seine behutsame, sich nie einmischende Filmarbeit, aber auch für seine Tipps inhaltlicher Art herzlichen Dank! Sein Video gibt die Atmosphäre sehr gut wieder: Das Video zum Kongress, gedreht von Christian Dechert

 

Schritt 1: Was ist Freiheit?

Wir wollten die Jugendlichen dort abholen, wo sie gerade den größten Vorteil ihrer jetzigen Situation sehen: In Freiheit und Sicherheit leben zu können
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Im Stuhlkreis sitzen die 30 Jugendlichen. In der Mitte liegt die Meinungswand mit einem Piktogramm in der Mitte: Ein Mann auf einem Gipfel breitet in großer Geste seine Arme aus. Ein starkes Freiheitsgefühl liegt in diesem Bild.

Den Jugendlichen sagen wir dazu: „Freiheit endet dort, wo sie einem anderen diese wegnimmt. Was passiert, wenn ich meine Arme weit ausbreite wie der Mann auf dem Piktogramm?“ Prompt ahmt ein Mädchen das nach, zum Entsetzen ihrer Nachbarn, die plötzlich ihre Arme vor dem Gesicht haben. Jeder versteht dieses Bild. Andere machen das nach. Sie spüren, das falsch verstandene Freiheit die Unfreiheit des Nachbarns sein kann.

Nun stürzen sich die Jugendlichen auf die Meinungswand und schreiben ihre Assoziationen zu FREIHEIT auf. „Keine Angst haben müssen“ – „Respekt“ – „Glück“ – „Sein Leben leben“ – „Schule“ – „Eigene Meinung“ – „Reisen“. Die einzelnen Stichworte werden intensiv besprochen.

Bei der Nachbesprechung ist den Jugendlichen besonders das Wort „Respekt“ und „Sein Leben leben“ wichtig. Ein positives Gefühl für die Freiheit, die sie hier erleben, entstand.

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Schritt 2: Was ist Gastfreundsachaft?

In ihren Herkunftsländern ist die Gastfreunschaft eine besondere Verpflichtung. Deswegen knüpfen wir die Überlegungen über ihre Zukunft an diese Tradition.
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In einem Sketch testen die Jugendlichen zwei Situationen aus: Einmal sind es die Gastgeber, denen die Gäste das Leben schwer machen und ein anderes Mal die Gäste, die von den Gastgebern schlecht behandelt werden.

Alle schauen gebannt zu, was da auf der Bühne der Aula stattfindet und darüber wird hinterher auch sehr intensiv diskutiert.

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Schritt 3: Welche Vorurteile haben wir?

Wir alle haben Vorurteile. Dabei sind einige, über die man lachen kann, andere, über die man sich ärgern kann. Könnt ihr über uns, die Deutschen lachen? Welche Vorurteile kennt ihr, vielleicht auch euch selbst gegenüber?
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Auf der Meinungswand kommt einiges zusammen: „Mädchen sind intelligent – Jungs sind dumm“ schreibt ein Mädchen. Prompt steht ein Junge auf und dreht den Satz mit Pfeilen um – heftige Reaktionen bei den Mädchen! – „Alle Männer sind alle gleich“ – „Aggressive Männer“ kommt von den Mädchen. Aber auch: „Flüchtlinge wollen nur unser Geld“ – „Deutsche sind pünktlich“ – „Polen klauen“. Es machte den Jugendlichen großen Spaß, die Rollen zu verdrehen, sich selbst zu verunglimpfen und darüber zu lachen.
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Schritt 4: Der weiße Ritter

Frage an die Jugendlichen, ob sie in ihrer Kultur auch eine Figur kennen, die für das Gute steht. So wie der tapfere weiße Ritter, der die Frauen schützt und den Armen hilft und Unrecht bekämpft. Alle kannten eine solche Gestalt aus ihrer Kindheit.
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Die Vorstellung, im Zweifelsfall an dieses Ideal anzuknüpfen, wenn sie in der neuen Welt nicht genau wissen, was gut ist und was nicht, gefiel den Jugendlichen.
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Schritt 5: Fußstapfen

Zur Auflockerung malten die Jugendlichen zwischendurch Fußstapfen aus, die den Weg symbolisieren sollten, den sie in ihrer Herkunftsgesellschaft bereits zurückgelegt haben, den des Weges zu uns und den natürlich, den sie noch in unserer Gesellschaft vor sich haben.
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Das wurde ein spannender Prozess, der mehr Zeit in Anspruch nahm, als gedacht. Die Jugendlichen waren sehr mit ihren Fußstapfen und dem Weg, den ihre Füße genommen haben beschäftigt.

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Die Gruppenarbeit

 

1. Arbeitsgruppe „Frauenrechte“

Eine reine Mädchengruppe sollte sich mit den Rechten beschäftigen, die sich in Deutschland erhoffen
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Diese Arbeitsgruppe bestand aus neun Mädchen. Sie sollten die Gelegenheit haben, sich ungestört mit ihren Vorstellungen einer Rolle als Frau in unserer Gesellschaft zu beschäftigen. Welche Rechte und Möglichkeiten haben Frauen in ihrem Heimatland – welche hier? Welche werden auch hier von ihrer familiären Umgebung eingeschränkt? Was können und wollen sie fordern?
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2. Arbeitsgruppe „Meine Schwester – deine Schwester“

Eine reine Jungengruppe sollte sich mit ihrem Frauenbild beschäftigen. Dazu hatten wir ein eher anzügliches Coverfoto von einer Bon Prix-Zeitschrift gezeigt.
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In dieser Arbeitsgruppe setzten sich die Jungens mit ihren Frauenbildern auseinander. Der Titel deutete darauf hin und so haben wir es auch eingeleitet: „Du möchtest, dass deine Schwestern Respekt entgegen gebracht wird.“ Und mit dem Verweis auf das Coverfoto: „Nimm an, das ist meine Schwester. Würdest du ihr auch mit Respekt entgegentreten?“ Das war für die Jugendlichen nicht leicht und es gab viele Diskussionen darum.

Wie stehen die Jugendlichen zur Gewalt? Sind sie bereit sich für die Rechte der Frauen einzusetzen – für deutsche und für Frauen ihrer Kultur? Gab es in ihrer Kindheit einen Helden, der gut war, Frauen schützte und sich für das Gute einsetzte? Können sie ihm nacheifern, auch in Deutschland mit seinen Freiheiten?

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3. Arbeitsgruppe „Gastgeber“

Jugendliche versetzen sich mit die Rolle des Gastgebers auseinander. Was sind seine beinahe heiligen Pflichten in ihrer Heimat, die dem Gast die Tür öffnet und ihn willkommen hießt.
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Ja, diese Pflichten wurden sofort auch benannt, zeitgleich brachten die Jugendlichen aber kulturübergreifend das Bild von Gäste zu Papier, die einfach nicht gehen wollen und die man nicht los wird, ohne das Gesicht zu verlieren.
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4. Arbeitsgruppe „Gast“

In der anderen Arbeitsgruppe setzten sich die Jugendlichen mit der Rolle der Gäste auseinander. Wie soll sich ein Gast seinem Gastgeber gegenüber verhalten.
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Respekt war ein wichtiger Begriff in dieser Runde. Einhellig wurde die Regel genannt, die Wünsche des Gastgebers zu respektieren und die Gastfreundschaft nicht auszunutzen.
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Fazit der Arbeitsgruppen

Anschließend tauschten die Arbeitsgruppen ihre Erfahrungen aus. Die Mädchen waren viel selbstbewusster geworden, die Jungen hatten einige nachdenkliche Formulierungen.
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Die Arbeitsgruppen „Frauenrechte“ und „Meine Schwester – deine Schwester“ tauschten ihre Vorstellungen aus und waren sich über die kulturellen Unterschiedlichkeiten einig: Es gilt, die Frauenrechte in der neuen Heimat zu übernehmen. Die Mädchen waren von der Herangehensweise begeistert und brachten ihre Wünsche deutlich und selbstbewusst vor. Aber es schien auch den Jungs deutlich geworden sein, dass sie die Mädchen respektieren müssen. Oft wurde gesagt, dass es in ihrer Heimat anders ist, dass sie es aber gut finden, dass es hier den gegenseitigen Respekt gibt.

Auch die beiden Arbeitsgruppen „Gastgeber“ und „Gast“ haben die Regeln, die einer guten Gastfreundschaft auf beiden Seiten zu beachten sind, notiert und sich Gedanken darüber gemacht. Sie sahen viele Parallelen zu dem Leben hier in Deutschland. Es gibt den Gastgeber und sie sind die Gäste. Bis, und das schien ein Wunsch vieler zu sein, sie selbst hier Gastgeber sind und Gäste annehmen können.

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Plenum und Resolution

Leider war uns die Zeit davongelaufen und so konnten wir das Plenum und damit die Resolution nicht mehr entwickeln, bevor die Journalist:innen und Politiker:innen dazukamen. Die aber waren dann Zeuge eines Prozesses, den sie fast nicht glauben konnten.
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Von den vier Arbeitsgruppen wurden die wichtigsten Kernsätze und Regeln, die die Jugendlichen erarbeitet hatten, auf dem Resolutionstransparent zusammengetragen.
  • Frauen dürfen Politik machen
  • Frauen dürfen jeden Beruf ausüben
  • Frauen haben das Recht auf Bildung
  • Gäste müssen sich respektvoll verhalten
  • Gäste müssen freundlich sein
  • Gäste müssen dankbar sein
  • Gastgeber sollten nett sein
  • Die Kommunikation zwischen Gastgeber und Gast muss stimmen
  • Wir respektieren uns gegenseitig
  • Wir unterstützen die Frauen
  • Männer und Frauen sind höflich zueinander
  • Gastgeber soll auf Wünsche eingehen

Es war eine fast feierliche Stimmung bei den Jugendlichen, als sie nach und nach ihre Resolution entstehen sahen, die sich an sie selbst ebenso wie an die Gesellschaft in Deutschland richtete.

Die JournalistInnen von Rheinischen Post und Neuer Rhein Zeitung schrieben intensiv mit und befragten anschließend die Jugendlichen, Lehrer:innen und Mitarbeiter:innen von FRIEDENSBAND.

Mitten unter den Jugendlichen saß auch die grüne Landtagsabgeordnete Karin Schmitt-Promny. Im Schlusswort wandte sie sich an die Jugendlichen und bedankte sich für das Bild, das sie mitnehmen wolle. Die Ernsthaftigkeit, mit der sich die Jugendlichen den gesellschaftlichen Themen und ihrer eigenen Zukunft widmeten, habe einen großen Eindruck auf sie gemacht und sie sprach sich dafür aus, solche Projekte mit geflüchteten Jugendlichen weiterzuführen.

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Das Projekt wurde durch den Minister für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien des Landes Nordrhein-Westfalen und Chef der Staatskanzlei als Projekt der europawoche 2016 anerkannt und mit 2000 Euro gefördert.

 

Die beiden Artikel in der Rheinischen Post und in der NRZ

Presseerklärung Kongress geflüchteter Jugendlicher

Kongress geflüchteter Jugendlicher

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Projekte: Die Fallen…

Das Leben der Jugendlichen ist voller Fallen. Oft haben sie nicht gelernt, damit umzugehen. Sie sind oft auch die Grundlage für Gewalt und Konflikte. Wenn sie sich mit den Geschichten und Nöten von Menschen die weit entfernt von ihnen leben beschäftigen, lernen sie für ihre eigene Situation und Zukunft zu handeln. Denn es ist leicht für sie, […]
02/2016
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Das Leben der Jugendlichen ist voller Fallen. Oft haben sie nicht gelernt, damit umzugehen. Sie sind oft auch die Grundlage für Gewalt und Konflikte. Wenn sie sich mit den Geschichten und Nöten von Menschen die weit entfernt von ihnen leben beschäftigen, lernen sie für ihre eigene Situation und Zukunft zu handeln. Denn es ist leicht für sie, sich für andere einzusetzen und zu wissen, was ihnen gut tut, bei eigenen Problemen fällt das schwer.

Armut – eine Falle?

Es gibt sie, die Falle Armut und viele Jugendliche in unseren Schulen kennen sie sehr persönlich. Meist wird viel wertvolle Energie dafür aufgewendet, sie zu verheimlichen, was die vielleicht notwendige Hilfe erschwert.  Jugendliche beschäftigen sich mit der Armut weltweit – und bei uns. Wie können wir das vergleichen und was können wir daraus lernen? Die Jugendlichen recherchieren in ihrer Umgebung und erstellen einen Filmbeitrag, den sie der Politik und den Medien vorstellen. Mehr
Angst – eine Falle?

2010, 2013 und 2014 haben wir dieses Projekt mit unterschiedlichen Formen durchgeführt. Spannend dabei war, wie sehr sich die Jugendlichen nach anfänglichen Distanzierungsversuchen diesem Thema widmeten. Denn auch wenn sie so tun, als würde Angst für sie kein Begriff sein, sie sehnen sich danach, darüber sprechen zu können. Auch hier half ihnen natürlich der weite Weg von den Menschen in Flüchtlingsbooten und Hungergebieten, auf eigene Ängste zu kommen.

 

Zukunft – eine Falle?

In Nachrichtensendungen suchen Jugendliche nach möglichen Fallen. Wo ist die Zukunft von Menschen in Gefahr, wo sieht die Zukunft rosig aus? Die Angst vor einer falschen Entscheidung ist bei den Jugendlichen groß, andererseits wählen sie oft ohne viel nachzudenken einen riskanten Weg. Bei vielen Jugendlichen mit Migrationshintergrund finden wir das Gefühl der Ausweglosigkeit. Sie glauben, dass sie ohnehin keinen anerkannten Platz in der Gesellschaft finden können und fühlen sich minderwertig. Ein spannendes Projekt, an dessen Ende ein Filmbeitrag entsteht. Mehr

Klima – eine Falle?

Der vom Menschen verursachte Klimawandel ist in vollem Gange und verursacht bei Jugendlichen große Ängste. Auf der einen Seite sind sie meist zu uninformiert, um sich diese Ängste bewusst zu machen – auf der anderen Seite wissen sie so viel, dass die eigene Zukunft dunkel erscheint. Sie suchen im Projekt nach praktischen Möglichkeiten diesem Trend entgegen zu wirken. Durch das Projekt werden sie an zukunftsentscheidenden Fragen beteiligt und können ihre Stimme bei PolitikerInnen einbringen. Der entstehende Filmbeitrag ist sicherlich spannend. Mehr

Zuwanderung – eine Falle

Jugendliche sind in der Diskussion um Zuwanderung hin und hergerissen. Im Projekt sollen sie ihre Position finden und für sich dabei prüfen, wie sie in 20 Jahren leben wollen. Sicher ist, dass wir in einer immer älter werdenden Gesellschaft, Arbeitskräfte aus dem Ausland brauchen. Viele Menschen haben aber Angst vor Überfremdung und davor ausgenutzt zu werden. Die Meinungsumfrage wird sicher spannend und ebenso der entstehende Filmbeitrag, der öffentlich Wirkung erzeugen soll. Mehr

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Projekt „Klima – eine Falle?“ – mit geflüchteten Jugendlichen

Mit den geflüchteten Jugendlichen wollten wir ein Thema erarbeiten, dass in der neuen Umgebung heiß diskutiert wird. Es stellte sich heraus, dass sie Geschichten aus ihrer Heimat beitragen konnten.
02/2016
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Projekt „Klima – eine Falle?“

Die geflüchteten Jugendlichen in drei Integrationsklassen (zwei Hauptschulen) erforschten die Klimaprobleme und die damit verbundenen Fluchtgründe. Diese hatten sie teilweise am eigenen Leibe erfahren. Die Beschäftigung damit machte vielen von ihnen die unmittelbaren Zusammenhänge klar. Gemeinsam mit den jungen Flüchtlingen gingen wir der Frage nach, wie sich Klimakatastrophen auswirken. Viele konnten aus ihrer Heimat berichten, dass den Kriegen Dürren und andere Katastrophen vorausgingen. Trotz der Sprachschwierigkeiten für alle ein wichtiger Lernprozess.

Über weite Strecken war die Kommunikation mit Deutsch nicht möglich, da die Flüchtlinge oft erst ein halbes Jahr in Deutschland waren. So war es ein großes Sprachengewirr und gleichzeitig eine globale Einigung auf das Wesentliche: Klimaprobleme sind in vielen Ländern die Auslöser für Kriege.

 

Dumont-Lindemann-Hauptschule Düsseldorf

Mit der Dumont-Lindemann-Hauptschule haben wir in den letzten Jahren schon viele Projekte durchgeführt. Wir haben die engagierten Lehrer:innen schätzen gelernt und hatten auch seitens der Schulleitung immer viel Unterstützung. Jetzt durften wir mit den Klassen SE 2 und 3 ein ambitioniertes Projekt durchführen. In den Vorgesprächen mit der Lehrerschaft und der Schulleitung war deutliche Skepsis zu spüren, ob es für die Jugendlichen, die noch in der Ankommensphase waren und nicht viel Deutsch sprachen, möglich ist, sich mit einem so komplexen Thema auseinanderzusetzen.
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Workshops

Klimaveränderung – von Sündern und Geschädigten

17.2.2016  – Für die geflüchteten Jugendlichen der Klasse SE 3 in der Dumont Lindemann Hauptschule war das ungewohnt. Sie beschäftigten sich mit den Umweltproblemen, die von Auto und Industrie ausgehen. Welchen Anteil hat das Auto? Das fiel den Jugendlichen schwer: Ausgerechnet das Auto, nach dem sie sich alle sehnen, ist mitschuldig an den Klimaproblemen weltweit. Es war eine spannende Diskussion, auch um die Gesundheitsprobleme. Das schockierte die Jugendlichen, dass Kinder oft Atemwegsprobleme haben und das vor allem alte Menschen früher sterben.

Welche Konsequenzen ziehen wir daraus?

24.2.2016 – Wie kann unsere Zukunft aussehen, wenn wir so weitermachen? Aber wie bei der deutschen Bevölkerung war auch das Bewusstsein bei den zugewanderten Jugendlichen nicht ausgeprägt, am eigenen Verhalten etwas zu ändern. Die Auseinandersetzung mit dem Klimakiller Auto wurde intensiv geführt. Die Kosten für ein Auto wurden unterschätzt und intensiv besprochen.

Wie sieht unsere Welt aus?

25.2.16 – Das fragten sich die Jugendlichen im ersten Workshop und schrieben auf die Meinungswand zum Wort WELT alle positiven und negativen Begriffe, die ihnen einfielen. Die negativen wie Krieg, Korruption, Gewalt, Armut und Hunger strichen sie energisch durch, als wollten sie sagen, dass sie das nie wieder erleben wollten. Die positiven Begriffe wie Schule, Sport, Kunst, Musik, Familie und Beruf dagegen ließen sie auf der anderen Seite der „WELT“ so stehen. Es gab Diskussionen um Themen wie Religion und Politik, die positiv und negativ gesehen werden können.

Wie gehen wir mit unserem Klima um

3.3.16 – Schon beim letzten Mal wurde deutlich, dass dieses Gruppe sehr musikalisch ist. Vier der Jugendlichen – je zwei Jungen und Mädchen – singen, mehrere spielen verschiedene Instrumente. Die fehlende Kommunikation werden wir also über die Musik einfließen lassen. Entstehen soll ein Rap über unser Klima. Dafür müssen sich die Jugendlichen genau damit beschäftigen. Christian Deckert war mit seinen Kameras dabei und nahm den Prozess auf.

Klimageschichten und Voraussetzungen für eigenes Handeln

4.3.2016 – Mit dem Versuch, gemeinsam Geschichten über Klimaflüchtlinge zu entwickeln, scheiterten wir an den mangelnden Deutschkenntnissen der Jugendlichen. So nahmen wir den Faden über die mitgebrachten Symbolbilder auf. Die Jugendlichen legten die Symbole für Haus, Auto, Kind, Familie, Tiere, Schule, Arbeit in ihrer individuellen Reihenfolge aus und sprachen darüber. Erstmals war Filmemacher Christian Deckert dabei und begleitete den Workshop mit seiner Kamera.

 

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Das Projekt wurde gefördert durch das Landesjugendamt Rheinland

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Projekt „Zukunft – eine Falle?“

In spannenden Workshops erarbeiten wir mit geflüchteten Jugendlichen neue Zugänge, um die Sprachlosigkeit zu überwinden und Orientierung anzubieten. Für die Jugendlichen ergibt sich aus der Auseinandersetzung mit den Fallen in ihrer Zukunft die Chance, sie bewusst wahrnehmen zu können. Eine Beteiligung an der Ausgestaltung des Projektes soll den Aufmerksamkeitswert und die Akzeptanz erhöhen und entsprechende […]
01/2016
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In spannenden Workshops erarbeiten wir mit geflüchteten Jugendlichen neue Zugänge, um die Sprachlosigkeit zu überwinden und Orientierung anzubieten.

Für die Jugendlichen ergibt sich aus der Auseinandersetzung mit den Fallen in ihrer Zukunft die Chance, sie bewusst wahrnehmen zu können. Eine Beteiligung an der Ausgestaltung des Projektes soll den Aufmerksamkeitswert und die Akzeptanz erhöhen und entsprechende Kompetenzen fördern.

Das gilt ganz besonders für geflüchtete Kinder. In der Dumont-Lindemann-Hauptschule und in der Gemeinschaftshauptschule Bernburger Straße in Düsseldorf führen wir das Projekt mit insgesamt drei Klassen durch.

Wir haben in der Vorbereitung sicherlich die doppelte Zeit gebraucht für jeden Workshop, weil die Herausforderung, mit geflüchteten Jugendlichen zu haben, groß ist. Es ist einerseits der Umgang mit den Kulturen, die immer wieder berührt werden und dann natürlich ist es die Frage, wie können wir es Jugendlichen erklären, die des Deutschen nicht oder noch nicht mächtig sind.

Wir haben den Vorteil, dass wir schon seit vielen Jahren mit sehr einfachen Mitteln arbeiten. Die Meinungswand ist ein wichtiges Element in unseren Workshops. Sie erlaubt großflächig zu schreiben oder, wenn das nicht gelingt, zu malen.

Gemeinschaftshauptschule Bernburger Straße Düsseldorf

In den Klassen IK 4 und 5 lernten Jugendliche, die vor 4 bis 12 Monaten nach Deutschland gekommen sind. Das Alter betrug 14 bis 17 Jahre. Sie kamen vorwiegend aus Syrien und Irak. Die Klasse IK 5 besteht aus Jugendlichen, die über geringe deutsche Sprachkenntnisse verfügten, während die Jugendlichen in der Klasse IK 4 bereits besser Deutsch sprechen konnten.
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Wie sieht meine Zukunft aus?

17.2.16 – IK 5 – Als Material wurden nacheinander vier Bilder (Ziele, Familie, Freunde, Job) auf die Papierbahn gelegt. Die Jugendlichen hatten die Möglichkeit ihre jeweiligen Gedanken zu äußern und auch aufzuschreiben. Dabei konnten sie sich untereinander helfen, bekamen aber auch Hilfestellungen von uns. Relativ schnell entwickelte sich das Thema Beruf als Fokus. Den Berufswunsch konnten sie auch pantomimisch vor der Kamera darstellen. Auch die familiäre Situation und Vorstellung für die Zukunft entwickelten sich zum Thema. Trotz der sehr persönlichen Fragen gaben die Jugendlichen bereitwillig Auskunft und hatten teilweise schon sehr konkrete berufliche Ziele.

17.2.16 – IK 4 – Da die Jugendlichen mehr verstehen, konnten sie sich stärker einbringen. So sprachen sie, wie es um ihren Freundeskreis steht und wie schwierig es ist neue Freunde zu finden, auch aufgrund der Sprachbarriere. Sie konnten sich ganz konkret zu ihren Zielen äußern. Für ein Bewegungsspiel legten wir vier Papiere auf den Boden. Auf dem einen stand „-5“, auf dem zweiten „0“ und auf dem dritten „+5“. Indem sie sich der Reihe nach auf die Papiere stellten, beantworteten die Jugendlichen die Fragen „Wo war ich vor fünf Jahren?“ – „Wo bin ich jetzt?“ – „Wo werde ich in fünf Jahren stehen?“ Sie konnten damit ihre Erlebnisse, ihre Situation und ihre Wünsche zusammenfassen. Es folgten manchmal sehr schwierige Situationen, wo die Eine oder der Andere auch einmal weinten, wenn sie ihr Zuhause und Spielszenen vor 5 Jahren beschrieben und auch die Zukunft war für viele nicht leicht zu beschreiben. Interessant an dieser Arbeit war, dass sie sich gegenseitig sehr aufmerksam zuhörten und von einander lernten.

 

Meine Zukunft – unsere Zukunft

24.2.2016 – Die geflüchteten oder zugewanderten Jugendlichen in den Klassen IK 4 und 5 versuchten für sich eine Zuordnung: Was ist für uns heute hier im neuen Land für uns das Wichtigste. Angeboten haben wir Symbole für Heim, Familie, Kinder, Auto, Fahrrad, Gesundheit und Schutz. Da kamen die Jugendlichen schon ins Nachdenken. Was hätten sie noch vor kurzem gewählt, was jetzt? Und was ist wichtiger? Da wanderte der Kinderwunsch bei vielen nach unten. Gesundheit war bei allen wichtig.

 

Welche Menschenrechte sind für meine Zukunft wichtig?

2.3.2016 – Dieses Mal ging es um die Wertvorstellungen und Rechte, die sich bei den Jugendlichen durch das Leben in einem fremden Land verändern. Mit Symbolen für die wichtigsten Menschenrechte regten wir die Jugendlichen zum Nachdenken an und zeigten ihnen, dass nur durch Toleranz ein Zusammenleben ohne gewalttätige Konflikte möglich sind. Der Sinn der Menschenrechte wurde deutlich gemacht und die Jugendlichen formulierten sogar eigene Rechte, angelehnt an ihre Wünsche. Dabei wurden Erfahrungen ausgetauscht.

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Dumont-Lindemann-Hauptschule Düsseldorf

Die Klasse SE 1 besteht aus Jugendlichen, die überwiegend bereits länger als 6 Monate in Deutschland sind. Die Deutschkenntnis waren noch nicht ausgeprägt, aber die Jugendlichen halfen sich untereinander
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Wer ist für unsere Zukunft verantwortlich?

22.1.16 – Wir organisierten einen Termin im Rathaus Düsseldorf. Die Jugendlichen der SE-Klasse 1 der Dumont-Lindemann-Hauptschule interessiert, wie Politik gemacht wird in ihrer neuen Heimatstadt. Dazu hat sich Bürgermeister Günter Karen-Jungen viel Zeit genommen. Zwischendurch kommt auch Oberbürgermeister Thomas Geisel dazu und interessiert sich für die Meinung der Jugendlichen. Die sind natürlich tief beeindruckt, nehmen aber vor allem auch mit, dass hier Politik nicht gefährlich und sehr bürgernah abläuft. Eine guter Einstieg in das Thema Zukunft.

Flucht in die Zukunft

19.2.16 – Die SE 1 beschäftigte sich intensiv mit der Frage, wie die Zukunft der Welt aussieht. Sie haben es geschafft, einen Ort zu erreichen, an dem sie sicher sind, keinen Hunger haben und zur Schule gehen können. Besorgt machte sie, dass nicht nur durch Kriege Menschen fliehen müssen. Auch die vom Menschen verursachten Klimaprobleme zwischen Menschen zunehmend, ihr Land zu verlassen. Was man dagegen tun kann, war ein wichtiges Thema in dieser Stunde.

Besuch im Rathaus Düsseldorf

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Das Projekt wurde zu 70 Prozent durch das Landesjugendamt Rheinland gefördert. 30 Prozent wurde durch Spenden aufgebracht

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Projekt: „Armut – eine Falle?“

Armut löst weltweit Kriege und Flüchtlingsströme aus, aber auch bei uns führt Armut zu Konflikten. Es gibt große Ängste vor immer mehr Armutsflüchtlingen, aber auch um eine auseinanderdriftende Gesellschaft. Wie entsteht Armut, wer fördert oder bekämpft sie, welche Interessen spielen eine wichtige Rolle? Spannend wird es, wenn die Jugendlichen selbst recherchieren und ihre Umgebung befragen. […]
12/2015
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Armut löst weltweit Kriege und Flüchtlingsströme aus, aber auch bei uns führt Armut zu Konflikten. Es gibt große Ängste vor immer mehr Armutsflüchtlingen, aber auch um eine auseinanderdriftende Gesellschaft. Wie entsteht Armut, wer fördert oder bekämpft sie, welche Interessen spielen eine wichtige Rolle? Spannend wird es, wenn die Jugendlichen selbst recherchieren und ihre Umgebung befragen.

Am Schluss des Projektes stand ein Filmprojekt: Die Jugendlichen erstellten, unterstützt vom Filmemacher Christian Deckert, ein Video.

Video von Christian der Klassen 7a und 7b des Franz-Meyers-Gymnasium auf YouTube

Video von Christian Deckert in der Jugendeinrichtung „Die Villa“ auf YouTube

 

Franz-Meyers-Gymnasium Mönchengladbach – Gesamtsicht

Der Bezug entstand durch einen Politiklehrer, der in der Wartezeit auf die Stelle am Franz-Meyers-Gymnasium bei FRIEDENSBAND ein Praktikum absolvierte und mit uns Bildungsaktionen entwickelte. So war ein Teil der Erarbeitung mit ihm gemeinsam überlegt.
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Die Meinungswände

Meinungswand präsentierenBeide Klassen arbeiteten intensiv mit der Papierrolle. Dabei zeigte sich, dass die zusammengetragenen Vorstellungen und Fakten während des ganzen Projekte und auch noch am Ende bei der Präsentation präsent waren und die Arbeit beeinflussten.

Die Jugendlichen waren mit großem Eifer dabei, die Ursachen und die Auswirkungen von Armut in den Mindmaps sichtbar zu machen.

 

Szenische Bearbeitung des Themas

StraßenszeneSabrina Hosono brachte viele Methoden in das Projekt ein. Großen Spaß machte den Jugendlichen die szenische Darstellung von des Themas Armut.

Gefilmt von Christian Deckert vor der Greenwall, entstanden verblüffend echte Situationen. Hier eine Szene, die eine Szene auf der Straße vortäuscht. Weitere Szenen sind im Film enthalten. Beide Klassen zeigten viel Kreativität bei den Rollenspielen.

 

Die Expert:innen

Karl SasserathWir gaben mehreren Expert:innen im Projekt die Möglichkeit, den Jugendlichen Hintergründe von Armut in Mönchengladbach aus erster Hand zu geben.

Karl Sasserath vom Arbeitslosenzentrum kannte natürlich die Armut vor Ort aus erster Hand. Das galt auch besonders für Monika Bartsch von der Mönchengladbacher Tafel. Die tägliche Not, so aus der Praxis erklärt, schockierte die Jugendlichen.

 

Die Meinungsumfrage

UmfrageEin wichtiges Element in unseren Projekten ist die Meinungsumfrage. Die Jugendlichen sollen sich selbst einen Eindruck erarbeiten, wie die Menschen auf der Straße denken. Dabei begegnen ihnen, die inzwischen im Projekt durch viele Informationen sensibilisiert sind, oft ihre alten Sichtweisen, die sie längst abgelegt haben.

Es verstärkte sich dadurch automatisch das erworbene Wissen und die Befragung förderte die Persönlichkeit und schafft Selbstsicherheit.

 

 

Afrika-Korrespondent Mirco Keilberth informiert

Mirco Keilberth2Im Franz-Meyers-Gymnasium Mönchengladbach warteten 230 Schülerinnen und Schüler gespannt auf ein besonderes Ereignis. Gerade mal eine Woche nach den Anschlägen von Paris kommt der Afrika-Korrespondent Mirco Keilberth, um die Hintergründe von Armut und Flucht zu erklären. Er arbeitet für Spiegel, Deutschlandfunk und taz und berichtet vor allem über Tunesien und Libyen.

In beiden Ländern wohnt Mirco Keilberth auch vorwiegend, wenn er nicht in seiner Heimatstadt Hamburg ist. Die Bilder, die er per Beamer vorführt, sind eindrucksvoll. Die Geschichten, die er erzählt sind packend. Die Jugendlichen sind fasziniert und verstehen viele Zusammenhänge. Begeistert auch der Schulleiter.

Zum Schluss fasst Günter Haverkamp zusammen: „Wir haben jetzt viel gelernt und wissen Vieles besser. Aber FRIEDENSBAND macht nichts, ohne dass am Ende eine Aktion steht!“ Die wird nun mit den beiden Klassen 7a und 7b vorbereitet und vielleicht als Gesamtaktion der Schule an die Politik gehen: Wir müssen aktiv werden gegen die Armut, damit weniger Menschen ihre Heimat verlassen müssen.

 

Abschluss mit Bundestagsabgeordnetem

151208 FMG Krings vor SchülernAm 8.12.2015 war es so weit. Beide Klassen, die 7a und die 7b, zeigten im Pädagogischen Zentrum des Franz-Meyers-Gymnasiums, was sie in den letzten Wochen gelernt hatten. Aber zunächst war es der Film, den Christian Deckert während des gesamten Prozesses gedreht hatte. Sehr informativ gibt er Auskunft über viele Aspekte von Armut in Mönchengladbach und weltweit.

Entsprechend gestaltete sich auch der weitere Teil der Veranstaltung. Der Bundestagsabgeordnete Dr. Günter Krings hatte nach dem Film die Möglichkeit über sein Wirken zu sprechen und nahm die Aussagen des Filmes zum Anlass, auf die Herausforderungen in unserer Gesellschaft Stellung zu nehmen.

Viele Fragen kamen von den Jugendlichen auf den Abgeordneten zu, der sie eingehend beantwortete. Die Vorlage von Günter Haverkamp, der die Moderation übernommen hatte, nahm Dr. Krings gern auf: Ja, er sei über sein Büro in Mönchengladbach und seine MitarbeiterInnen erreichbar für die Ideen und Wünsche der Jugendlichen!

 

151210 Rheinische Post

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Franz-Meyers-Gymnasium Mönchengladbach – Klasse 7a

Vom 23.10. bis zum 30.11.2015 konnten wir in der Klasse 7a drei 2-stündige Workshops durchführen
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30.10.2015

Thema der Stunde: Wie entsteht Armut? Was hält sie aufrecht? Was hat das für Folgen? Zunächst prüften wir, wie Kinder für sich selbst aktiv werden können und welche Chancen sie haben, Veränderung anzustoßen. Danach wählten die Arbeitsgruppen der vorherigen Stunde folgende Themen:

  • Wohnungslosigkeit in Deutschland
  • emotionale Armut in Deutschland
  • (Kinder)armut in Afrika
  • Armut in Asien
  • Armut global
  • Armut in der Türkei

Anschließend starteten wir in eine Fishbowl Diskussion, in der wir uns fragten, wie Armut entsteht, wieso Menschen arm bleiben und was dies für Auswirkungen hat.  Bei der Fishbowl-Methode (auch Innen-/Außenkreis-Methode) diskutiert eine kleine Gruppe von TeilnehmerInnen im Innenkreis (im „Goldfisch-Glas“) das Thema, während die übrigen Teilnehmer*innen in einem Außenkreis die Diskussion beobachten. Die TeilnehmerInnen im Außenkreis können, wenn sie sich in die Diskussion einbringen wollen, ein Mitglied des Innenkreises „abklopfen“. Dieses darf dann noch seinen Satz fertig sprechen und macht dann seinen Platz für den Teilnehmer aus dem Außenkreis frei. Wir beschäftigten uns innerhalb der Diskussion mit den verschiedenen Armutsformen, Armutsursachen wie Jobverlust, Schicksalsschläge, Sucht oder Traumata. Außerdem fragten wir uns, ob Menschen, die sich in Armut befinden, selbst die Verantwortlichkeit für ihre Situation tragen, und ihnen teilweise eine Schuldfähigkeit zugesprochen werden kann. Die SchülerInnen erkannten den Teufelskreis, welcher sich in Armutslagen, vor allem in Kombination mit Suchtproblematiken, bilden kann.

 

29.10.2015

Das Thema der heutigen Stunde war „Armut in Deutschland -Armut weltweit“. Zwei Schüler erzählten über erlebte Situationen von ihrem Urlaub in Guatemala und Griechenland. Letzteres führte zu einer Diskussion über die aktuelle Griechenland-Finanzpolitik der EU. In Kleingruppen trugen die SchülerInnen anschließend ihr Wissen über Armutslagen in verschiedenen Regionen der Erde zusammen. Die Gruppen beschäftigen sich mit Deutschland, Türkei, Asien und Afrika. Eine Gruppe erarbeitete einen globalen Überblick.

 

23.10.2015

Auf einer Meinungswand brachten die Jugendlichen zu Papier, was ihnen zum Thema Armut einfiel. Dabei konnten sie die Standorte so häufig wechseln, wie sie wollten und an allen Diskussionen teilnehmen. Durch eine stille Diskussion können sich schriftliche Diskussionen unter den Teilnehmenden entwickeln, die sich auf die (anonymen) Aussagen anderer Schüler-/innen beziehen und sie ihrerseits kommentieren. Die Verschriftlichung verleiht der Diskussion vor allem für jüngere SchülerInnen eine größere Ernsthaftigkeit und führt dazu, dass Kinder miteinander diskutieren, die sonst wenig miteinander zu tun haben (da ja niemand weiß, von wem der vorherige Beitrag stammt). Als zentrales Thema entstand daraus für die Jugendlichen „Wohnungslosigkeit“

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Franz-Meyers-Gymnasium Mönchengladbach – Klasse 7b

Vom 23.10. bis zum 25.11.2015 konnten wir in der Klasse 7b fünf 2-stündige Workshops durchführen.
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25.11.2015 – Zu Beginn stand beim heutigen Workshop die Reflexion der Veranstaltung mit Mirco Keilberth über die Fluchtursachen von Jugendlichen. Da hatte die Jugendlichen sehr  beeindruckt. Danach ging sie daran, die Umfrage vorzubereiten. Dazu hat sich die 7b einige Fragen ausgedacht. Diese Stunde war schon eine besondere, weil die Klasse 9c aus eigenem Wunsch daran teilnahm. Auch sie hatten ja an der Veranstaltung mit Mirco Keilberth teilgenommen und beteiligten sich nun intensiv an der Diskussion. Bei allen Fragen gab es heftigen Grund zu diskutieren. „Warum geben wir eher Geld für billige/schlechtere Qualität aus?“ – „Würden Sie faire Produkte kaufen und dafür mehr Geld zahlen?“ – „Sehen Sie einen Zusammenhang zwischen Armut und Flucht?“ – „Werden die Reichen immer reicher und die Armen immer ärnmer?“ Schließlich wurde der Ablauf der Interviews und unser Aufnahmegerät, die Flipkamera, besprochen. (Günter Haverkamp)

11.11.2015 – Die Klasse 7b hat einen Brief bekommen. Eine Mutter arbeitet bei C&A. Das war eine gute Einleitung. Der Inhalt des Briefes wurde intensiv besprochen. Natürlich wird der Brief beantwortet, aber dafür brauchen die Jugendlichen die weiteren Inhalte dieses Projektes. Also haben wir inhaltlich mit der Frage weitergearbeitet, was Armut mit den Kinderrechten zu tun hat. Die Kinderrechte, die von Armut berührt werden, wurden von den Jugendlichen zusammengetragen. Schließlich präsentierten die Arbeitsgruppen ihre Plakate um den Vortrag zu üben.

4.11.2015 – Der Einstieg war für die Jugendlichen verblüffend: „Wie riecht Armut?“ Langsam tasteten sich die SchülerInnen an die Vorstellung heran und waren dann ganz dabP1250560-001ei. Ein Mädchen mit irakischem Hintergrund erzählte, dass sie es dort erlebt habe, ein anderes Mädchen in der Dominikanischen Republik und wieder andere in ihrem Umfeld. Wir stiegen tief ein in das Armutfühlen um dann darüber zu sprechen, wie man rauskommt. Zunächst fiel den Jugendlichen nur ein, was die Armen selbst machen können und das war nicht immer realistisch. Einfach Arbeit suchen ist ja gut gesagt. Dann überlegten sie, was andere tun können. Und schließlich wurde es spannend, als wir bei uns waren und unserem Kaufverhalten.

30.10.2015 – In festen Arbeitsgruppen behandeln die Jugendlichen in den kommenden Stunden selbstgewählte Themen: Flüchtlingssituation in Deutschland, Obdachlosigkeit in Deutschland, Armut in Indien, Kinderarbeit auf dem afrikanischen Kontinent, Waisenkinder, Armut in Mexiko. In einer Fishbowl Diskussion erarbeiteten wir Antworten und Ideen der SchülerInnen zu den Fragen: „Wie entsteht Armut?“ „Was hält sie aufrecht?“ Was hat das für Folgen?“ „Hat Armut nur mit Geld zu tun?“ „Sind arme Menschen ’selber Schuld‘?“  Die SchülerInnen diskutierten verschiedene Ideen zu Ursachen von Armut und stellten fest, dass es für Menschen immer schwieriger wird, sich aus Armutslebenslagen zu befreien, je länger diese andauern. Kinder hätten es schwer, wenn bereits die Eltern arm wären, da sie so weniger Chancen auf ausreichend Bildung und Förderung hätten.

23.10.2015 – Auf einer Meinungswand brachten die Jugendlichen zu Papier, was ihnen zum Thema Armut einfiel. Dabei konnten sie die Standorte so häufig wechseln, wie sie wollten und an allen Diskussionen teilnehmen. Durch eine stille Diskussion können sich schriftliche Diskussionen unter den Teilnehmenden entwickeln, die sich auf die (anonymen) Aussagen anderer Schüler-/innen beziehen und sie ihrerseits kommentieren. Die Verschriftlichung verleiht der Diskussion vor allem für jüngere SchülerInnen eine größere Ernsthaftigkeit und führt dazu, dass Kinder miteinander diskutieren, die sonst wenig miteinander zu tun haben (da ja niemand weiß, von wem der vorherige Beitrag stammt). Als zentrales Thema entstand daraus für die Jugendlichen „Flucht“. In einer Abschlussrunde fassten wir die gesammelten Meinungen zusammen und klärten offene oder kontroverse Fragen. (Sabrina Hosono)

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Jugendeinrichtung „Die Villa“

Das Thema Armut ist für viele der Kinder in der Jugendeinrichtung ´“Die Villa“ nichts Fremdes. Der Stadtteil Odenkirchen gehört auf keinem Fall zu den bevorzugten in Mönchengladbach. Hier sind aber Menschen mit viel Herzblut aktiv, den Kindern aus vielen Nationalitäten eine freundliche Bleibe für ein paar Stunden zu bieten – mit warmen Getränken und Essen natürlich.
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Seit vielen Jahren gehört FRIEDENSBAND zu den Stammgästen in diesem Haus und wir haben sehr viele Workshops und Aktionen mit den Kindern gemacht. Dieses Mal eben zum Thema Armut.

 

Die Jüngsten – 1.-3.12.2015

Die Jüngsten der Jugendeinrichtung „Die Villa“ wussten schon genau, was heute auf dem Plan stand. Und elf 10 bis 12jähringen hatten sich bereits untereinander schlau gemacht. So war die Fantasie bereits bei den Armen in aller Welt. Sie beschrieben Armut in der Türkei, in Marokko und den USA und überlegten,  wo sie wohl herkommt,  die Armut.

Im zweiten Teil des ersten Workshops wurde es spannend.  Wir legten eine Papierbahn aus und stellten den Traum in den Raum, sie, die Kinder aus Odenthal, hätten auf der Straße eine Brieftasche gefunden, eine mit richtig viel Geld drin. Nun sollten sie überlegen, was sie mit der Brieftasche tun würden. Das große Transparent füllte sich schnell mit den schönsten Dingen rund um eine prall gefüllte Geldbörse. Dann überlegten sie, was davon wirklich wichtig ist.

Zum Schluss war der erste Teil des Filmes „Lost and found – die verlorene Brieftasche“ eine spannender Endpunkt. Die zweite Hälfte sahen die gespannten Kinder dann am zweiten Tag. Das war der Ausgangspunkt für Überlegungen, in Rollenspielen Armut darzustellen. Mit den drei Gruppen konnte dann während des Spiels immer wieder über Armut und welche Möglichkeiten es gibt, ihr zu entrinnen, gesprochen werden.

Auch der dritte Tag stand im Zeichen der Darstellung von Szenen, die in der nächsten Woche von Filmemacher Christian Deckert aufgenommen werden sollten. Die Kleinen konnten es gar nicht fassen, dass ein echter Filmemacher mit ihnen drehen wollte.

 

Die Älteren – 8.-10.12.2015

Die älteren Kinder, eine Gruppe von zehn 12-14jährigen konnten sich schon intensiver mit der Tagespolitik beschäftigen. Spannend waren die Gespräche rund um die Kriege und Bürgerkriege und die Ursachen. Eindeutige Aussagen gegen jede Form von religiöser Gewalt kamen wie selbstverständlich von den Jugendlichen. Das ist in der Islamistenhochburg Mönchengladbach keine Selbstverständlichkeit. Da merkt man die Arbeit von Hayat Mia, dem Streetworker von Mönchengladbach-Odenkirchen und dem „Villa“-Team.

Die Gespräche gingen sehr tief auch in den persönlichen Umgang der Kinder mit Gewalt und Überlegungen, wie Konflikte friedlich gelöst werden können. Auch sie sahen nun den Film „Lost and found – Die verlorene Brieftasche“.

 

Der Film entsteht – 10.12.2015

So hatten sich die Kinder in der Jugendeinrichtung das nicht vorgestellt. Da kam tatsächlich ein Filmemacher aus Düsseldorf, um mit ihnen einen Film aufzunehmen. Da klappte sehr gut und es zeigte sich ungeahnte Talente in den Kindern, die gar nicht mehr aufhören wollten mit ihren Szenen. Das wird sicher ein interessanter Film, den wir nun möglichst schnell den Politiker:innen zeigen wollten.

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Aktivgruppe „Zukunft“

Die jungen Flüchtlinge der SE-Klasse hatten im Projekt den Wunsch geäußert, denen zu helfen, die jetzt ganz neu angekommen waren. Es gab tolle Begegnungen und Hilfe auf gleicher Augenhöhe. Eure Zukunft ist unsere Zukunft! Im Projekt „Zuwanderung – willkommen?“ hatte sich die SE-KLasse der Dumont-Lindemann-Schule in Düsseldorf intensiv mit dem Thema Flucht und Vertreibung beschäftigt. […]
10/2015
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Die jungen Flüchtlinge der SE-Klasse hatten im Projekt den Wunsch geäußert, denen zu helfen, die jetzt ganz neu angekommen waren. Es gab tolle Begegnungen und Hilfe auf gleicher Augenhöhe.

Eure Zukunft ist unsere Zukunft!

Im Projekt „Zuwanderung – willkommen?“ hatte sich die SE-KLasse der Dumont-Lindemann-Schule in Düsseldorf intensiv mit dem Thema Flucht und Vertreibung beschäftigt. Die meisten von ihnen waren vor Kriegen und Konflikten in Syrien und dem Irak geflohen. Sie waren also Expert:innen. Unser Angebot am Ende des Projektes, zugewanderten Gleichaltrigen zu helfen, die noch in einer Flüchtlingsunterkunft leben, fanden die Jugendlichen spannend.

Leider kam dieses Angebot in mehrerer Hinsicht zu früh, so dass sich die zunächst mit viel Enthusiasmus getroffene Zustimmung abflachte und zum Schluss ins Leere lief. Immerhin hatten die Jugendlichen nach vielen Hürden doch noch den Besuch in der Flüchtlingsunterkunft durchführen können und ein paar Versuche gelangen dann doch noch.

23.10.2015 – Die Aktivgruppe trifft sich zum ersten Mal. Es war eine spannende Situation für Günter Haverkamp. Was wollen die Zuwandererkinder aus Ländern wie Syrien, Irak, Armenien, Spanien und Mazedonien in Angriff nehmen? Aus verschiedenen Vorschlägen schälte sich die Überlegung heraus, sich für Flüchtlingskinder einzusetzen. Da kommt natürlich sofort die Frage, ob Jugendliche, die gerade erst ein halbes Jahr in Deutschland sind, sich für andere einsetzen können, die gerade ankommen? Sie alle haben erlebt, wie es ist, in eine fremdes Land zu kommen, teilweise nach ungeheuren Strapazen einer Flucht. Alle stimmten dafür, nächste Woche die Flüchtlingsunterkunft Moskauer Straße zu besuchen, die gerade fertig geworden ist.

30.10.2015 – Leider musste Günter Haverkamp der Aktivgruppe erklären, dass ein Besuch bei der Flüchtlingsunterkunft Moskauer Straße nicht klappt, weil sie noch nicht bezogen ist. Alle verstanden, dass die Menschen erst einmal Ruhe brauchen, um anzukommen. Daher machten wir eine erste Trainingsstunde „Konflikte lösen“. Welche Konflikte kennen die Jugendliche der Aktivgruppe? Es wurde schnell praktisch. Das „Ausländer raus!“ haben mehrere bereits erlebt. Wie geht man damit um? Die Mädchen kannten eher den Weg des Sich-weg-duckens. Damit beschäftigten wir uns intensiv. Wie könnte das anders aussehen? Daran wollen wir in der nächsten Stunde weiterarbeiten.

06.11.2015 – Und wieder klappte es nicht, die Flüchtlingsunterkunft Moskauer Straße zu besuchen, weil die Menschen erst in den letzten zwei Tagen eingezogen sind. Aber dafür hat sich die Leiterin der Flüchtlingsunterkunft Zeit genommen und ist heute zum Treffen mit der Aktivgruppe gekommen. Jetzt erfuhren die Jugendlichen Einzelheiten über die Menschen, wie viele Jugendliche dabei sind und welche Nationalitäten dabei sind. Gemeinsam machten wir uns noch einmal intensiver Gedanken darüber, was die Aktivgruppe in der Moskauer Straße machen kann und welche weiteren Formen gäbe, es aktiv für Flüchtlinge zu werden.

26.02.2016 – Mit der SE 1 die Flüchtlingsunterkunft Moskauer Straße zu besuchen, war spannend. Der Besuch war mit den Betreuerinnen der Flüchtlinge in der Unterkunft gut vorbereitet. Es war für die Jugendlichen der Klasse, die selbst in verschiedenen Unterkünften lebten, ein Seitenwechsel, plötzlich als Besucher:innen zu kommen und Hilfe anzubieten. Über den Satz  “Eure Zukunft ist unsere Zukunft” haben die Jugendlichen viel nachgedacht und begriffen, dass sie Hilfe brauchen und mithelfen können, weil vielleicht noch mehr Flüchtlinge nach Deutschland kommen. Da sind die jungen Flüchtlinge als Expertinnen hoch willkommen. Mädchen nehmen Mädchen mit zum Treff, Jungs, die schon in Sport- oder Jugendclubs sind, versuchen andere Jugendliche unterzubringen. Und das gemeinsame Fußballspielen wird hoffentlich auch gelingen – oder gibt es da Hürden?

04.03.2016 – Ein langsamer, spannender Prozess. Anderen helfen ist in den Herkunftsländern der Jugendlichen in der hier gelebten Form nicht so bekannt. Es entsteht eine Freude daran, etwas für andere zu tun. Von Seiten des Grünflächenamtes haben wir grünes Licht bekommen und können auf dem Rasen vor der Flüchtlingsunterkunft Moskauer Straße Fußball spielen. Acht Jungs sind dabei und bringen auch noch andere mit. Möglich ist das Fußballspielen auch auf dafür vorgesehene Plätze. Der Mädchentreff wird wohl auch Zulauf bekommen. Tischtennis kann auf dem Programm stehen. Abschließend kann gesagt werden: Ja, da waren doch Hürden. Die eigene ungeklärte Situation und die Fluchterlebnisse waren noch nicht genug bearbeitet, so dass eine längerfristige Energie für Andere noch nicht möglich war. Aber einzelne kleine Ansätze waren doch vorhanden und machten die Jugendlichen stolz.

 

 

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Projekt: „Zuwanderung – willkommen?“

Mit jungen Geflüchteten in SE-Klassen und mehrheitlich Zugewanderten in einer Regelklasse konnten wir ihr Thema besprechern. Spannend: Die Meinungsumfragen der Geflüchteten.
10/2015
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Dumont-Lindemann-Hauptschule Düsseldorf

Jugendliche sind in der Diskussion um Zuwanderung hin und hergerissen. Das drückt sich in der Dumont-Lindemann-Hauptschule besonders gut auis. In den SE-Klassen sind neuangekommene Jugendliche, die oft eine harte Flucht hinter sich haben – in der Regelklasse 8 sind dagegen Jugendliche, die meist hier geboren, aber ebenfalls einen Migrationshintergrund haben. Im Projekt „Zuwanderung – willkommen?“ sollen sie ihre Position finden und für sich dabei prüfen, wie sie mit dem Flüchtlingsthema umgehen wollen.

Sicher ist, dass wir in einer immer älter werdenden Gesellschaft, Arbeitskräfte aus dem Ausland brauchen. Viele Menschen haben aber Angst vor Überfremdung und davor ausgenutzt zu werden. Die Menschen, die zu uns kommen haben meist existenzielle Gründe: Flucht und wirtschaftliche Ausweglosigkeit zwingen sie, ihr Land zu verlassen. Was bedeutet es, zu gehen und alles hinter sich zu lassen. Wie ist die Erwartung an das neue Land?

 

Geflüchtete Jugendliche in der SE-Klasse

Im September führten wir das Projekt an drei Ganztags-Projekttagen durch. Um mit den Kindern aus Geflüchteten und Zugewanderten dieses Projekt machen zu können, haben wir im Team sehr lange die Herangehensweise besprochen. Die einfache Form, die sich auf die langjährigen Erfahrungen in Haupt- und Förderschulen und in Jugendeinrichtungen stützte, bewährte sich.

Thema Flucht

Die Workshops mit der SE-Klasse der Dumont-Lindemann-Hauptschule in Düsseldorf war für alle Beteiligten ein besonderes Erlebnis. Mit  Flüchtlingskindern das Thema Zuwanderung und Flucht zu bearbeiten war für sie und für uns eine Herausforderung. So suchten wir sensibel mit ihnen, die natürlich die ExpertInnen waren, vor allem im Gespräch die vorgeplanten Linien zu verfolgen. Nach anfänglicher Zurückhaltung entstand zwischen uns ein intensiver Kontakt.

Es war eine Herausforderung für die Flüchtlings- und Zuwanderungskinder sich mit dem Thema Zuwanderung und Flucht beschäftigten. Aber das war gewollt und wurde gerade von den Flüchtlingskindern sehr intensiv angenommen. Das Projekt endete mit dem Wunsch der Jugendlichen, im Thema weiterzuarbeiten. So entstand eine Aktivgruppe, die sich für Flüchtlinge zu Zuwanderer einsetzen möchte.

Allein die erste Frage, warum Menschen ihre Heimat verlassen, war von intensiven Gesprächen begleitet. Die Jugendlichen nutzten die große Meinungswand, ihre Gefühle auszudrücken. Besonders eindrücklich das von einem Mädchen gezeichnete Bild eines untergegangenen Bootes und den Menschen, die in den Wellen um ihr Überleben kämpfen. Das ging unter die Haut. Genauso das schlichte Wort KRIEG und von einem anderen Kinder drüber geschrieben „Bomm“ und die Bombe daneben, wiederum von einem anderen Kind gemalt.

 

Die Meinungsumfrage

Die meiste Angst hatten die Jugendlichen vor der Meinungsumfrage. Sie sollten die Deutschen befragen. Zunächst konnten sie sich überhaupt nicht vorstellen, überhaupt jemandem eine Frage zu stellen. Nach und nach kamen dann doch ihre Fragen.

Was erwarten Sie von den Flüchtlingen?

Die Kanzlerin hat gesagt, dass viele Flüchtlinge kommen können. Stimmen Sie dem zu?

Warum nimmt Deutschland Flüchtlinge auf?

Was glauben Sie, wie schwer es für Ausländer ist die deutsche Sprache zu lernen?

Warum ist die deutsche Sprache für viele Zugewanderte schwer zu erlernen?

Was glauben Sie, denken die Ausländer über die Deutschen?

Aus welchem Land kommt Ihre Familie?

Sind Sie befreundet mit Ausländern?

Haben Sie Angst vor Flüchtlingen (und warum)?

Glauben Sie, dass Ausländer aggressiver sind als Deutsche?

Stimmen Sie zu, dass Deutschland mehr für Flüchtlinge tut als für die eigene Bevölkerung?

Was denken Sie, bringen die Flüchtlinge auch etwas Gutes für Deutschland oder bringen sie nur Probleme mit?

Die Jugendlichen wurden immer mutiger und als sie schließlich vor den Düsseldorf Arcaden die Menschen ansprechen konnten, fiel nach kurzer Zeit die Befangenheit von ihnen ab. Sie stellten mutig ihre Fragen und steckten viele negativen Antworten ein – sie waren gut vorbereitet und konnten die Menschen verstehen. Die waren teilweise ehrlich verblüfft und haben sicherlich viel gelernt, genauso wie die Jugendlichen. Die würden am liebsten sofort wieder eine Umfrage machen und sind neugierig auf die Deutschen geworden.

Die schönste Belohnung bekamen wir am nächsten Morgen. Wir bearbeiteten noch einmal die letzten Tage, vor allem die Erlebnisse bei der Umfrage und merkten, dass die Jugendlichen nach dem Projekt weitermachen wollen. So werden wir unabhängig von Projekten mit der Klasse als Aktivgruppe weitermachen. Einmal wöchentlich werden wir nun zusammen Themen bearbeiten. Dabei wollen wir darauf achten, dass die Jugendlichen ihre Sorgen und Ängste kanalisieren können.

 

Die Regelklasse – Klasse 8a – 21.10. bis 23.10.15

Im Oktober führten wir dann an der gleichen Schule das Projekt mit einer Regelklasse durch. Vorwiegend bestand diese Klasse aus Kindern von Zuwanderern der 1 und 2. Generation. Es war spannend, mit ihnen das gleiche Thema und eine ähnliche Herangehensweise zu wählen. Auch hier haben wir es an drei Ganztags-Projekttagen in der Aula durchgeführt. Die Durchführung lag voll bei Melanie Papenfuß, die das Konzept und die Absprachen mit der Schule übernommen hatte.

21.10.2015 – Die Jugendlichen bekamen einen Einblick in das Projekt, den Ablauf und die wichtigsten Bestandteile. Sie lernten den Filmemacher Christian Deckert kennen, der sie in den nächsten Tagen filmisch begleiten würde. Dann ging es gleich zur Sache: Die Meinungswand wurde ausgerollt und das riesige Transparent wurde mit Antworten auf die Frage beschrieben „Was ist Zuwanderung?“ Dann gab es viel Gelächter bei den Filmausschnitten aus dem Film „Landung frei für Albatrosse“. Diese Könige der Lüfte sind völlig tollpatschig, wenn es ums Landen und Starten geht. Ein schönes Sinnbild für die Jugendlichen in der Hauptschule, dass Landungen und Starts manchmal schwierig sind, aber mit viele Energie ein guter Flug gelingen kann. Die Parallelen zu Flüchtlingen und Zuwanderern fielen den Jugendlichen leicht.

Mit den Fragestellungen „Warum verlassen Menschen ihre Heimat?“ wurde wieder ein Transparent beschrieben. Dann beschäftigten sich vier Arbeitsgruppen mit Fluchtgeschichten. Den Abschluss bildete der Film „Amal“ über eine Flüchtlingsfamilie mit ihren Ankommen und ihren Sorgen. Am Ende stand dann eine Auswertungen aus Tageszeitungen zum Thema Flucht und Zuwanderung.

22.10.2015 – Heute stand das Thema Vorurteile im Mittelpunkt. Das war eine sehr gründliche Analyse und ganz banale Beispiele aus dem Alltagsleben. Jeder konnte etwas dazu beisteuern. Dann ging es über zur Meinungsumfrage. Es wurde zunächst sehr intensiv darüber gesprochen, wie so etwas funktioniert, wo man es vorfindet und warum man das macht. Die Jugendlichen lernten die Flip-Kameras von FRIEDENSBAND kennen, mit denen jede Interview-Gruppe ausgerüstet wird. Dann erarbeiteten die Jugendlichen in Arbeitsgruppen 10 Fragen und stimmten schließlich über die besten ab.

23.10.2015 – Tag der Meinungsumfrage. Deswegen wurde zuerst trainiert. Wie spreche ich Menschen an. Wie reagiere ich auf die antworten. Wie stelle ich mich vor? Die Umfrage selbst wurde dann ganz anders, als sich die Jugendlichen das vorgestellt hatten. So schüchtern sie in der Schule bei der Vorbereitung waren so beherzt und offen fragten sie nach anfänglichen Problemen die Passantinnen und Passanten. Und die reagierten durchweg positiv. Von ausländischen Kindern gefragt zu werden, ob Ausländer aggressiver sind als Deutsche, ob sie finden, dass für Zuwanderer mehr getan wird als für Deutsche verblüffte viele Menschen und machte so manche nachdenklich. Die Jugendlichen selbst waren stolz auf ihre Leistung und viel selbstbewusster.

 

Das Finale

Den Abschluss des Projektes bildete eine Präsentation beider Gruppen gemeinsam. Im Beisein von Bürgermeister Günter Karen-Jungen und der Medien zeigten die Schülerinnen und Schüler, was sie vom Projekt mitgenommen hatten. Es zeigte sich, dass ihr Selbstvertrauen enorm gestiegen ist, dass sie unverkrampft und frei den Politiker fragen konnten. Dabei stand für alle die Meinungsumfrage im Mittelpunkt, die sie zuerst als unmöglich und heute als unverzichtbar beurteilten. Als Günter Haverkamp das Thema Meinungs- und Pressefreiheit die Jugendlichen bat, Fragen an die Journalistinnen und Journalisten zu formulieren, klappte das schnell und verblüffend für die Angesprochenen. Eine ungewöhnliche Pressekonferenz, wie sie von FRIEDENSBAND immer abgehalten wird. Ein Mädchen aus Afghanistan schilderte ihre Flucht mit bewegenden Worten, die gefährliche Reise über das Mittelmeer und die Ängste während der ganzen Flucht. Richtig begeistert waren die Jugendlichen, Lehrerinnen und Schulleitung, die Medien und der Bürgermeister, als schließlich der Film gezeigt wurde. Christian Deckert hatte die SE-Klasse und die Klasse 8a während des ganzen Projektes begleitet und einen richtig spannenden Film hergestellt. Den bekommen die Jugendlichen natürlich kostenlos als DVD. In den nächsten Tagen stellen wir ihn online.

 

 

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